Frost-Schock im März

Instabiler Polarwirbel! Europa droht Kälte-Hammer

Es ist erst Anfang Februar, doch viele hoffen bereits auf einen vorgezogenen Frühling. Doch daraus könnte dieses Jahr nichts werden – im Gegenteil.
06.02.2025, 16:00

Genug vom Winter? Vermutlich bist du damit nicht allein. Viele Menschen sehnen sich den Frühling herbei, und Anfang Februar liegt dieser theoretisch auch in gar nicht mehr so weiter Ferne.

Doch diese Hoffnungen könnten zunichtegemacht werden: Denn der Polarwirbel, der auch unser Winterwetter in Europa beeinflusst, ist derzeit instabil: Er wird vom Nordpol bis auf die Höhe von Schottland und Norwegen abgedrängt, wie Weather.com schreibt. Klar ist: Teilt sich der Polarwirbel, kann es in Europa richtig kalt werden.

Kalte Luft fließt nach Mitteleuropa

Derzeit sieht es in verschiedenen Wettermodellen ganz danach aus: "Es bilden sich zwei unabhängige Wirbel über Sibirien, kurz hinter dem Ural und ein weiterer zwischen Grönland und Kanada", heißt es seitens Weather.com. "Falls sich der Polarwirbel in zwei oder gar drei Teile aufspaltet, dann kommt es häufig zu längeren Kältewellen mit eisigen Temperaturen in den mittleren Breiten", bestätigt Meteorologe Peter Wick gegenüber "20 Minuten".

Der Polarwirbel ist ein riesiges, stabiles Windsystem, das sich in etwa zehn bis 50 Kilometer Höhe über den Polen in der Stratosphäre befindet. Er entsteht, weil die Polargebiete im Winter kaum Sonnenlicht bekommen und sich dadurch stark abkühlen

Im Winter ist die Temperatur über der Arktis sehr niedrig, während es in den mittleren Breiten (Europa, Nordamerika) deutlich wärmer ist. Dieser Temperaturunterschied erzeugt starke Westwinde, die sich in großen Höhen kreisförmig um den Pol drehen.

Der Polarwirbel wirkt dabei wie eine Barriere, die kalte Polarluft einschließt und sie in der Regel davon abhält, nach Süden zu strömen. Dies ist der Normalfall im Winter in Europa: Wir erhalten ein gemäßigtes Westwindwetter mit durchschnittlichen Temperaturen, Wind und wechselhaftem Wetter.

Teilt sich Polarwirbel, wird es kalt

Verursacht wird diese Teilung des Polarwirbels durch beispielsweise eine plötzliche Erwärmung der Luft, die sich zehn bis 50 Kilometer über den Polen befindet. Die dort gefangene kalte Luft fließt dann in Richtung der mittleren Breiten ab, was zu Kaltlufteinbrüchen in Regionen wie Mitteleuropa führen kann. Üblicherweise passiert das ungefähr zehn bis 20 Tage nach der Erwärmung. "Dies würde eine sehr kalte Wetterphase mit strengem Frost und gegebenenfalls auch Schneefall bis ins Flachland bedeuten", erklärt Wick.

Für Österreich und die Schweiz könnte das bedeuten, dass es Anfang März nochmal richtig, richtig kalt wird. Aber wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit dafür überhaupt? "Die aktuellen Wettermodelle zeigen tatsächlich, dass der Polarwirbel in den kommenden Wochen geschwächt wird. Ob es jedoch zu einer Aufspaltung kommt, ist noch unsicher. Sollte dies geschehen und das Druckmuster entsprechend passen, könnte es im März nochmals sehr kalt werden", so Wick.

Auch gegenteiliger Effekt denkbar

Das Ganze sei aber momentan noch alles andere als sicher, man müsse die weitere Entwicklung des Polarwirbels genau beobachten, so der Meteorologe. Außerdem könne auch der gegenteilige Effekt eintreten:

"Ein Kaltluftausbruch kann auch über dem Atlantik erfolgen. In diesem Fall könnte sich die Schweiz auf der Vorderseite eines Tiefdruckgebiets befinden, wodurch milde Luft zu uns strömen würde."

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