Walid Azak (@walid_azak) ist 36 Jahre alt. Der halb Franzose und Tunesier ist in Deutschland aufgewachsen, seine Seele ist aber wienerisch. Seit fünf Jahren widmet er sich der höchsten Kunst der Künste, nämlich der Satire, dem Kabarett und dem Humor.
Nach einer Bank-Karriere hatte er sich dafür entschieden Entertainer zu werden. Dank Corona sind auch seine Auftritte vorerst abgesagt worden. Aber er nutzte die Zeit und fing damit an mit Cover-Songs Instagram zu erheitern. "Heute" hat mit ihm über seine Cover-Songs gesprochen:
Wie bist du auf die Idee gekommen lustige Covid-Lieder aufzunehmen?
Ich war im Prater auf der Jesuitenwiese spazieren und ein Hippie mit Gitarre spielte und sang. Als er Hotel California von "The Eagles" gesungen hat, kam mir die Idee von einer „Hotel Corona" Parodie, und seitdem kommen ständig neue Ideen. Meine Liste an Songs zu parodieren ist so lang wie zehn Klopapier-und Küchenrollen zusammen
Welches Feedback hast du bekommen?
Ich habe ein tolles Feedback erhalten, deswegen mache ich weiter. Das Video von "Aicha" ist vor allem in Frankreich und Nordafrika berühmt geworden mit über 1,2 Millionen Views.
Wie drehst du die Videos?
Am Anfang einfach nur mit Handy. Das Erste Video "No Virus No Cry" habe ich mit meinem Comedian-Kollegen Nejem Ka gedreht.
Dann habe ich mich erinnert, dass zwei meiner besten Freunde Filmemacher sind (Thomas Moser & Walid Gorgy) und sich auch derzeit zu Hause langweilen - so drehe ich also mit dem einen oder anderem. Also am "Set" (damit mein ich mein Wohnzimmer) sind wir entweder zu zweit oder maximal zu dritt.
Alles wird mit einem minimalen Aufwand gedreht, aber dafür haben wir eine sehr gute Ausstattung - und halten natürlich den Abstand ein. Den Song Aicha haben wir in nur drei Stunden fertig gedreht, inklusive Schnitt und Nachbearbeitung mit Tony Petrova in der Rolle von Aicha.
Wer schreibt deine Texte?
Die meisten habe ich selbst geschrieben. Ya Rayah habe ich mit meinem Cousin Haykel Azak geschrieben, und "An Tage wie Diesen" mit meinem Manager Christoph Waltenberger.
Was hast du selbst aus dieser Krise gelernt? Wie hat dich persönlich die Krise getroffen?
Ich habe gelernt nicht zu lange zu warten, bevor ich etwas mache. Man soll es einfach machen! Eine Freundin sagte mir: "Kontinuierliche Verbesserung ist besser als verzögerte Perfektion". Das ist auch mein Mantra in dieser Corona-Zeit. Die Krise hat mich sehr getroffen, da ich keine Auftritte mehr habe und dadurch bin ich gezwungen etwas anderes zu tun, als auf der Bühne zu stehen. Facebook-Lives und Zoom-Events sind zwar nett, aber auch äußerst seltsam. Es ist, als ob ich vor meiner Wand oder Zimmerpflanze auftreten würde, weil man die Leute nicht sieht und nicht hören kann. Nichts kann die Bühne und ein echtes Publikum ersetzen
Was willst du mit deinen Videos bewirken?
Ich möchte Menschen zum Lachen und Tanzen bringen und gute Laune verbreiten.