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Installateure steigen wegen Anrainerparkplätzen auf ...

Heute Redaktion
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Bild: Fotolia

Seit Einführung der Anrainerparkzonen in Wien hat sich die Situation für Monteure und Lieferanten vor allem im Installationsbereich deutlich verschlechtert, kritisiert die Wirtschaftskammer Wien. Insgesamt rund 3.700 Parkplätze stehen mittlerweile exklusiv Anrainern zur Verfügung - nicht einmal ein kurzes Halten ist hier mehr erlaubt.

Seit Einführung der Anrainerparkzonen in Wien hat sich die Situation für Monteure und Lieferanten vor allem im Installationsbereich deutlich verschlechtert, kritisiert die Wirtschaftskammer Wien. Insgesamt rund 3.700 Parkplätze stehen mittlerweile exklusiv Anrainern zur Verfügung – nicht einmal ein kurzes Halten ist hier mehr erlaubt.

In vielen Gebieten Wiens ist es daher für Gewerbebetriebe unmöglich geworden, direkt bei den Kunden zu halten und Waren vor der Tür auszuladen. Und das, obwohl viele Parkplätze tagsüber leer sind. Besonders betroffen sind die Wiener Sanitär-, Heizungs- und Lüftungstechniker, die nicht nur schweres Werkzeug, sondern auch große Ersatzteile wie Boiler, Heizkörper oder Rohre transportieren müssen.

"System gehört neu geregelt"

"Das System der Anrainerparkplätze gehört neu geregelt und für Unternehmer zugänglich gemacht. Viele Anrainerparkplätze sind nicht besetzt. Trotzdem dürfen unsere Betriebe dort nicht halten und Ausladen und müssen weit entfernt stehen bleiben. Mit einer hundert Kilo schweren Therme ist ein Fußweg von mehreren hundert Metern kein Spaß", sagt Robert Breitschopf, Innungsmeister der Sanitär-, Heizungs- und Lüftungstechniker.

"Wir brauchen mehr Verständnis für den Wirtschaftsverkehr in Wien. Dieser ist wesentlich, egal ob zur Anlieferung, zur Montage oder zum Abtransport", so Breitschopf.

Um die Situation für zu entschärfen, schlägt Breitschopf daher einen Pakt für einen erfolgreichen Wirtschaftsstandort vor:


Verwendung eines Parkverbotes anstelle eines Halteverbotes, damit in Anwohnerzonen Liefer- und Ladetätigkeiten für alle Fahrzeuge möglich sind.
Anrainerparkplätze sollen tagsüber für Betriebe geöffnet und auch als Ladezonen genutzt werden dürfen. Die Anrainerparkplätze, die oft leer bleiben, während Unternehmer auf der Parkplatzsuche im Kreis fahren, sollen auch mit Unternehmerparkkarten genutzt werden können.
Ladezonen sollen auch von Betriebsgemeinschaften beantragt werden können und nicht wie bisher nur von einem Betrieb. Damit könnten einige kurze Ladezonen zu einer zusammengelegt werden.
Schlussendlich braucht Wien eine umfassende Betrachtung der Ladezonen, die in einem Ladezonenmanagement münden sollen.
Eine wichtige Lösung wäre die Anzeige der Verfügbarkeit freier Ladezonen. Das ist heute weder eine logistische noch technische Herausforderung mehr. Diese Maßnahme könnte Suchfahrten – Studien gehen von 30 Prozent Suchfahrten im dichten Ballungsraum aus – verhindern und einen wichtigen Beitrag zur Entlastung der städtischen Straßen leisten.