Szene

Internet-Hype: Mona Lisa soll Chinesin sein

Heute Redaktion
Teilen

Die "Mona Lisa" oder " Giaconda" von Leonardo da Vinci ist das berühmteste Gemälde der Welt und eines der am besten erforschten. Nun löst eine These eines italienischen Historikers eine Internet-Hype vor allem in China aus. Angelo Paratico meint, die berühmte Frau mit dem mysteriösen Lächeln sei eine chinesische Sklavin und die Mutter Leonardo da Vincis gewesen. Die Chinesen lieben den Autoren dafür.

Die "Mona Lisa" oder "La Joconde" von Leonardo da Vinci ist das berühmteste Gemälde der Welt und eines der am besten erforschten. Nun löst eine These eines italienischen Historikers eine Internet-Hype vor allem in China aus. Angelo Paratico meint, die berühmte Frau mit dem mysteriösen Lächeln sei eine chinesische Sklavin und die Mutter Leonardo da Vincis gewesen. Die Chinesen lieben den Autoren dafür.

Sofort setzten sich viele Nerds vor ihre Computer und begannen, das berühmte Gemälde, das im Pariser Louvre hängt, zu bearbeiten. Schon vier Millionen Mal wurden die Fotos, auf denen die Mona Lisa "chinesischer" gemacht wurde, angeklickt. "Jetzt verstehe ich, warum ihr Lächeln so mysteriös und zurückhaltend erscheint - es ist typisch chinesisch", freute sich ein User des größten chinesischen Mikroblogging-Dienstes Weibo.

Hintergrund: chinesisch, Gesicht: chinesisch

Angelo Paratico ist Historiker und Buchautor und schreibt in Hongkong an seinem Buch über Leonardo da Vinci. "Im Hintergrund von Mona Lisa ist eine chinesische Landschaft zu sehen, und sogar ihr Gesicht sieht chinesisch aus", sagte Paratico der "South China Morning Post". Paratico zitiert auch Sigmund Freud. Der glaubte zu wissen, dass Leonardo sich von seiner Mutter inspirieren lassen hat.

Leonardos Mama eine chinesische Sklavin?

Über Leonardos Mutter Catarina weiß man nicht viel, dafür gibt es umso mehr Gerüchte. "Ein wohlhabender Kunde von Leonardos Vater hatte eine Sklavin, die Catarina hieß", erzählte Paratico in dem Zeitungsinterview. "Nach 1452, dem Geburtsjahr Leonardos, verschwand sie aus den Dokumenten." Daraus schließt der Autor, dass es sich um ein und dieselbe Person handelt. Beweise gibt es freilich wenige. 

Photoshop-Fleißaufgabe: Mona Lisa wird zur Chinesin

Die These des Autors ist allerdings genug, um computerbegeisterte Chinesen zu inspirieren. Sofort begannen Fotomontagen die Runde zu machen. Auf den bearbeiteten Bildern schaut die berühmte Figur plötzlich viel chinesischer aus. Eine Montage zeigte Mona Lisa, die sich typisch chinesisch mit Klopapier die Nase schnäuzte. "Ich bin so traurig, dass Ihr gedacht habt, ich sei eine Ausländerin", lautete der zugehörige Kommentar.