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Internet-Test: Sogar beim Sieger fällt die Datenrate

Beim Vergleich der großen Breitband-Anbieter in Österreich fällt auf, dass sie allesamt mitunter weniger liefern als eigentlich versprochen.

Heute Redaktion
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Breitband-Internetzugänge sollen für hohe Datenraten und schnelles Surfen sorgen. Wie die Anbieter in Österreich abschneiden, hat die Redaktion des Telekommunikations-Magazins "Connect" unter die Lupe genommen. Das sind die wichtigsten Erkenntnisse.

Magenta ist Sieger, hat aber Probleme

Auf dem ersten Platz landete im Test Magenta Telekom. Trotzdem gibt es Raum für Verbesserungen. Denn der Redaktion fiel auf, dass die Download- und Upload-Datenraten unter Last oft unter 90 Prozent der vertraglich vereinbarten Bandbreite sanken. Auch die Upload-Zeiten zu Fotobuch-Diensten, die Pingzeiten zu Gaming-Servern sowie die Videoantwort- und Pufferzeiten bei Web-TV waren nicht optimal. Gute Ergebnisse brachten die Messungen bei den Web-Services: Hier erzielte der Netzbetreiber schnelle Ladezeiten. "Connect" vergab 784 von 1.000 möglichen Punkten.

Der Marktführer A1 landete nur im Mittelfeld. Auch hier fielen unter Last stark erhöhte Anteile der Bandbreitenmessungen auf, die weniger als 90 Prozent der vertraglich vereinbarten Datenraten lieferten. Bei den Web-Services war der Anbieter sogar Schlusslicht. Allerdings gab es auch Lichtblicke wie die schnellsten Pingzeiten zu Gaming-Servern. Die Web-TV-Messungen ließen an einigen der getesteten Anschlüsse Raum für Verbesserungen. Ergebnis: 738 Punkte.

Auch kleine Anbieter unter der Lupe

Auch beim kleinsten "Big Player" Hutchison Drei waren Einbrüche bei den Download- und Upload-Bandbreiten zu verzeichnen, wenn die Testleitungen unter Last arbeiteten. Gute Zahlen bei den Web-Services glichen dieses Manko teilweise aus – bei DNS-Auflösungszeiten und Fotobuch-Uploads lieferte Drei gute Ergebnisse. Beim Web-TV-Test wurde der Netzbetreiber jedoch Letzter. Die unbefriedigenden Messergebnisse wurden durch die Crowdsourcing-Analysen bestätigt. 626 Punkte.

Zusätzlich zu den großen Anbietern testete "Connect" auch regionale Verbindungen, die großteils besser abschnitten. Die Salzburg AG lag mit 921 Punkten souverän an der Spitze des Testfelds, dahinter lagen Kabelplus (NÖ und Bgld., 897 Punkte), Liwest (OÖ, 873 Punkte) und Telematica (Graz, 805 Punkte).

Das Fazit

Der erste Breitband-Festnetztest in Österreich überraschte die "Connect"-Redaktion: Die getesteten Regionalanbieter schnitten durch die Bank besser ab als die bundesweit aktiven. Dass Letztere auch Anschlüsse an entlegene Orte liefern müssen, ist dabei allenfalls ein Teil der Erklärung. Denn die Qualitätsmessungen bewerten vor allem die Leistung im Kernnetz. Wer also einen Anschluss bei der Salzburg AG, Kabelplus, Liwest oder auch Telematica buchen kann, sollte laut Meinung der Experten zugreifen. Das beste Ergebnis unter den bundesweit vertretenen Providern lieferte der erst kürzlich zu Magenta Telekom fusionierte Zusammenschluss aus T-Mobile Austria und UPC.

So lief der Test ab

Der Netztestpartner Zafaco richtete in zehn Städten Testanschlüsse ein, an denen automatisierte Systeme im September und Oktober insgesamt Messungen von Highspeed-Internetübertragungen, Web-Services und Web-TV vornahmen. Zusätzlich flossen die Crowdsourcing- Analysen aus den öffentlich zugänglichen Ergebnissen des RTR-Netztests in die Bewertungen ein.