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Interview: Christian Tramitz als Märchenonkel

Autor Ferdinand Auhser und Christian Tramitz luden zur Kinderbuch-Präsentation von „Bakabu und der Goldene Notenschlüssel".

Heute Redaktion
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Der Tullner Autor Ferdinand Auhser holt sich für sein Kinder- und Hörbuch „Bakabu und der Goldene Notenschlüssel" mit Christian Tramitz eine prominente Stimme.

"Heute" hat den "Schuh des Manitu"- und "Traumschiff Surprise"-Star zum Interview im Salon Schräg in Wien getroffen.

Das ist nicht das erste Hörbuch, dass Sie sprechen. Was macht den Reiz aus ein Kinderhörbuch einzusprechen?

"Voraussetzung ist wirklich , dass es mir selber gefällt. Es gibt nichts Schlimmeres als im Studio zu hocken und zu merken man ist auf Seite zwei und muss noch 400 Seiten lesen von diesem Blödsinn, der mich gar nicht interessiert. Ich bin der Meinung, dass es viele schlechte Kinderbücher gibt.

Ich weiß auch nicht, warum man mit Kindern immer in so einer komischen Sprache sprechen muss. Bei diesem Buch hab ich mir das erste Mal gedacht, dass interessiert mich wirklich! Ferdinand nutzt eine ganz eigene Sprache und das hat mich einfach fasziniert."

Christian Tramitz

Er ist mütterlicherseits der Enkel von Paul Hörbiger, Cousin von Mavie Hörbiger und Neffe zweiten Grades von Christiane Hörbiger. Seine Eltern sind der Filmproduzent Rudolf Tramitz und dessen Ehefrau Monica, geborene Hörbiger.

Als Schauspieler spielte er in Fernsehfilmen und Serien, als auch in erfolgreichen Kinoproduktionen wie "Der Schuh des Manitu", "(T)raumschiff Surprise Periode 1" oder "Keinohrhasen". Für die beiden erstgenannten Filme gewann er mit seinen Schauspielkollegen sowohl den Bambi als auch den deutschen Comedypreis.

Tramitz ist seit 2004 mit seiner zweiten Ehefrau verheiratet und hat mit ihr eine Tochter und einen Sohn. Aus seiner ersten Ehe mit Christiane Tramitz stammen Zwillinge.

In dem Buch geht es ja um Charaktere, die der Musik entspringen. Wie wichtig ist Musik für Kinder?

"Musik ist wahnsinnig wichtig! Selbst Kinder die noch nicht geboren sind reagieren ja stark auf Musik. Ich weiß nicht, ob jetzt AC/DC das Richtige wäre, vll wenn eine Zukunft als Rockstar geplant ist, aber mir gefällt die Musik bei diesem Buch einfach auch sehr gut. Du bist da auch beim Lesen sofort in einer ganz anderen Stimmung. Mit Musik packt man die Leute einfach besser."

Sie haben selbst vier Kinder. Haben Sie ihnen auch oft vorgelesen?

"Ich habe wahnsinnig viel vorgelesen früher. Ich hatte dann irgendwann kein Material mehr, das hat mich dann genervt und hab mir dann Geschichten auch ausgedacht. Das hat den Nachteil, dass wenn ich am nächsten Tag die Geschichte nochmal erzählen sollte, wusste ich nicht mehr was ich mir ausgedacht habe. Kinder sind sehr genau in dem was sie da hören wollen. Das wird dann manchmal anstrengend. Dann sagen sie: Nein, dass hast du das letzte Mal anders gelesen!".

Ich habe nämlich schon immer den Kindern die Geschichten mit verteilten Rollen vorgelesen. Da hat auch mal einer "scheiße" oder "leck mich am Arsch" gesagt. Find ich jetzt nicht so schlimm, solange man ihnen erklärt warum sie das gesagt haben. Es gibt Pädagogen die entscheiden was für Kinder wertvoll ist oder nicht. Ich finde das sollte man den Kindern selbst überlassen. Ich habe auch gerne Märchen vorgelesen, aber habe sie oft modifiziert. Bei Hänsel und Gretel haben die Eltern die Kinder nicht im Wald ausgesetzt, weil das verursacht schwere Traumata bei Kindern, und sie haben auch keine alte Frau verbrannt. Bei mir gab es immer ein Happy End. Die haben dann einfach gemeinsam Kuchen gebacken."

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Christian Tramitz im Interview mit "Heute" (Bild: Andreas Tischler)

Kinder lesen heutzutage immer weniger. Wie bringt man den Kindern Bücher wieder näher?

"Indem man das ganze aufs iPad macht! Mit Bildern! Ich glaube, das ist die einzige Möglichkeit. Kinder können schon besser mit diesen Dingen umgehen als wir. Das Schlimmste ist Zwang. Hat bei mir in der Schule schon nicht funktioniert. Der Satz: "Ließ doch mal ein gutes Buch" bringt ein Kind nicht dazu zu lesen. Man muss die Bücher irgendwie rumliegen lassen, und irgendwann mal drüber reden. Aber ein Buch hat es natürlich schwer bei dem ganzen Konkurrenzangebot. Heute sieht man ja schon im Kinderwagen diese iPads. Meistens kommen sie irgendwann selber drauf. Man kann ihnen nur Bücher geben und sie darin unterstützen."

Haben Ihre Kinder schon das Buch gelesen oder anhören können?

Noch gar nicht. Ist noch ganz frisch. Außerdem, meine Ältesten sind 26 und mein Jüngster ist 11. Da wird es etwas eng. Aber anhören würd er es sich. Wenn du mal einen Harry Potter Film gesehen hast und dann sowas, da ist natürlich ein Unterschied. Aber die Augsburger Puppenkiste gefällt ihnen wieder. Das ist so ganz anders und simpel. Vielleicht muss man da "back to the roots" gehen. Das Alte ist etwas Neues und Spannendes für sie.

Wo kann man Sie in nächster Zeit hören oder sehen?

"Durchgehend jetzt wieder bei "Hubert und Staller" in der Serie, dann kommt im August der Kinofilm "Bullyparade - der Film" und noch ein paar andere Sachen. Es kommt auf jeden Fall viel, Gott sei Dank, muss ja leben und vier Kinder ernähren. Und Bücher kaufen.

Weitere Infos zu "Bakabu und der goldene Notenschlüssel"