Österreich

Invalidin soll sich einen Job suchen

Heute Redaktion
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Margit Keet (56) aus Möllersdorf (Baden) ging durch die Hölle und zurück - hat 35 Jahre gearbeitet, jetzt kann sie nicht mehr. Aber ihr Pensionsantrag wurde abgeschmettert, sie solle sich Arbeit suchen.

Margit Keet (56) aus Möllersdorf (Baden) ging durch die Hölle und zurück – hat 35 Jahre gearbeitet, jetzt kann sie nicht mehr. Aber ihr Pensionsantrag wurde abgeschmettert, sie solle sich Arbeit suchen.

Ihre Krankengeschichte liest sich wie der Tagesbericht einer Klinik: Verkürztes rechtes Bein nach einem Autounfall, Verlust der rechten Niere nach einer Krebserkrankung. Seit damals ist sie laut Bundessozialamt 80-Prozent-Invalidin. Die tüchtige Hausbesorgerin arbeitete aber bis 2010 weiter – ehe sie ein Schlaganfall und ein Bandscheibenvorfall in den Ruhestand zwangen.

Zwei Mal wurde ihr Antrag auf Invaliditätspension in der Höhe von 450 Euro bereits abgelehnt ("Heute" berichtete). Jetzt stellte sie sich allen geforderten Untersuchungen – lief von Arzt zu Arzt und bekam am Dienstag den dritten negativen Bescheid. Begründung der Pensionsversicherungsanstalt: Sie könne noch eine leichte Tätigkeit ausführen und arbeiten gehen.

AMS-Geld bekommt sie nicht, weil ihr Mann (60) mit 1.200 Euro im Monat "zu viel" verdient. "Das Geld reicht nicht zum Leben. Am 2. Jänner habe ich den nächsten Termin am AMS", ist Margit Keet verzagt.