Wirtschaft

Investoren um 700 Mio. betrogen – 500.000 Strafe

Sie galt mit ihren angeblich neuartigen Bluttest als "nächster Steve Jobs". Dann stellte sich heraus: alles nur Betrug.

Heute Redaktion
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Die Gründerin und Chefin von Theranos, Elizabeth Holmes, betrog Investoren um 700 Millionen US-Dollar.
Die Gründerin und Chefin von Theranos, Elizabeth Holmes, betrog Investoren um 700 Millionen US-Dollar.
Bild: picturedesk.com

Die Firma Theranos versprach von einigen Jahren, ein neues System entwickelt zu haben, das Bluttests revolutionieren werde. Gründerin und Chefin Elizabeth Holmes wurde bereits als "nächste Steve Jobs" gefeiert und heimste 700 Millionen US-Dollar (rund 566 Millionen Euro) an Investorengeldern ein.

Dann kam die große Ernüchterung: Es stellte sich heraus, dass das angeblich so revolutionäre neue System gar nicht gab. Sämtliche Test mit dem System, das laut Aussage von Holmes 240 Bluttests auf einmal durchführen und als erstes Gerät das Zika-Virus feststellen könne, waren gefälscht, wie das "Wall Street Journal" und "New York Times" herausfanden.

Die Firma hatte zudem damit geworben, dass Theranos bereits vom Verteidigungsministerium eingesetzt werde. Doch auch das war schlicht gelogen, wie sich herausstellte.

Gezielter Anlegerbetrug

Trotz dieses gezielten großangelegten Anlegerbetrugs kam Firmenchefin Elizabeth Holmes ziemlich glimpflich davon. Die US-Börsenaufsichtsbehörde SEC verdonnerte die 34-Jährige zu einer Geldstrafe von gerade einmal 500.000 US-Dollar (umgerechnet knapp 405.000 Euro).

Zudem musste sie die 18,9 Millionen Aktien zurückerstatten, die sich an gutgläubige Investoren verkauft hatte. Holmes darf außerdem in den nächsten zehn Jahren keine Leitungsposition in einer an der Börse gehandelten Firma mehr bekleiden.

Theranos wurde zwischenzeitlich an der Börse auf einen Firmenwert von satten 9 Milliarden US-Dollar geschätzt – eine gigantische Luftblase, wie sich herausstellte. Inzwischen musste die Firma viele ihre Blutlabore und Wellness-Center schließen und rund die Hälfte ihrer 790 Mitarbeitern entlassen.

(red)