Österreich

Inzest-Vater ist sich keiner Schuld bewusst

Heute Redaktion
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Jener 80-jährige Innviertler, der seine beiden Töchter über Jahrzehnte hinweg vergewaltigt und misshandelt haben soll, streitet alle Vorwürfe ab. Sein Anwalt will die Glaubwürdigkeit der Töchter hinterfragen und für seinen Mandanten auf Freispruch plädieren.

So wie sich die Dinge darstellen, werde er auf Freispruch plädieren, sagte der Verteidiger. "Ich habe meine Kinder nicht vergewaltigt, nicht geschlagen und auch nicht bedroht", habe der Beschuldigte gesagt, berichtet der ORF. Der Mann sei entrüstet gewesen, als ihm der Anwalt die Einvernahme der beiden Töchter vorlas.

In einem zweistündigen Gespräch mit seinem Anwalt ließ der 80-Jährige anklingen, dass womöglich Dritte auf seine beiden Töchter (45 und 53 Jahre alt) Einfluss genommen und sie aufgehetzt hätten. Sein Mandant sei zwar gezeichnet von der Haft, die Situation bedrücke ihn, aber er habe voll kooperiert und keine Ermüdungserscheinungen gezeigt, erklärte der Anwalt.

Gutachten soll Glaubwürdigkeit untersuchen

Nun soll ein Sachverständigen-Gutachten die Glaubwürdigkeit der Töchter untersuchen. Eine der Frauen habe eine leichte, die andere eine mittelgradige Intelligenzminderung. Weder der Hausarzt noch eine Hauskrankenpflegerin, die seit 1998 zu der 45-jährigen, gehbehinderten Tochter kam, konnte Auffälligkeiten in dem Haushalt feststellen, betonte der Jurist.

Anders sieht dies die Staatsanwaltschaft und Polizei: Die Aussagen der Töchter seien jedenfalls eindeutig und nach polizeilicher Einschätzung sehr glaubwürdig, sagte Sicherheitsdirektor Lißl dem ORF. Die Untersuchungen konzentrierten sich unterdessen auf das Umfeld der Familie.