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Inzest-Vater löscht nach Trennung seine Familie aus

Heute Redaktion
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Der bereits dreifache Vater hat seine eigene Tochter "aus Liebe" geschwängert und geheiratet. Als sie sich von ihm trennen will, richtet der Amerikaner ein Blutbad an.

Eine bizarre Liebesbeziehung hat in den USA ein fatales Ende genommen: Steven P. (42) war vom Gericht von seiner eigenen Tochter Katie und dem gemeinsamen Baby getrennt worden, nachdem er die damals 18-Jährige geschwängert und geheiratet hatte – "heute.at" berichtete. In mehreren unglaublichen Bluttaten hat der Inzestvater jetzt seine eigene Familie ausgelöscht, bevor er sich selbst das Leben nahm.

Am Donnerstag, dem 12. April, lauerte der 42-Jährige seiner mittlerweile 20 Jahre alten Tochter und Ehefrau und ihrem Adoptivvater Tony F. (56) vor ihrem Haus in Dover, rund 80 Kilometer nördlich von New York, auf. Als sie mit ihrem Wagen in Richtung Waterbury davonfuhren, nahm Steven P. die Verfolgung auf. Wenige Minuten später schrillten bei der örtlichen Polizei die Alarmglocken. Der Inzestvater hatte das Feuer eröffnet und seine Tochter sowie den 56-Jährigen durch die Windschutzscheibe erschossen.

Die Mutter des Schützen hatte kurz darauf ebenfalls die Polizei alarmiert. Steven P. beichtete ihr, dass er gerade nicht nur Katie und deren Adoptivvater ermordet hatte, sondern auch das Baby, das aus seiner Inzestbeziehung hervorgegangen war. Er sei wütend gewesen, weil die 20-Jährige sich von ihm getrennt hatte. Kurz darauf fanden die Ermittler die Leiche des 7 Monate alten Buben in dem Haus in Knightdale, das Katie und Steven P. kurz vor ihrer Verurteilung bezogen hatten.

Der Amokläufer wurde wenig später ebenfalls in Dover aufgespürt. Er hatte sich in seinem Fahrzeug mit seiner Schusswaffe selbst erschossen. Zwischen den Tatorten hatte der 42-Jährige insgesamt mehr als 1.000 Kilometer mit seinem Auto zurückgelegt. Auch die knapp elf Stunden reine Fahrzeit konnten ihn offenbar nicht von seinem blutigen Vorhaben abbringen. Für Alyssa P., Katies biologische Mutter und Ex-Frau des Inzestvaters, ist eine Welt zusammengebrochen. Gegenüber amerikanischen Medien gab sie Einblicke, wie es überhaupt soweit kommen konnte.

Die Chronologie des Inzest-Horrors

Alles begann im Jahr 1995, als Steven P. – damals 20 Jahre alt – über das Internet die 15-jährige Alyssa kennen lernte. Kurze Zeit später wurde die Jugendliche schwanger und brachte ein kleines Mädchen zur Welt. Das Paar nannte es Denise. Doch im Alter von acht Monaten gaben sie das Kind zur Adoption frei. Sie seien zu jung und arm gewesen um selbst das Baby aufzuziehen, wird Alyssa P. in einem Bericht von "Fox News" zitiert. Außerdem hätte sie das Kind vor seinem schon damals gewalttätigen Vater schützen wollen.

Tony F. und seine Ehefrau Kelly hatten das Baby daraufhin adoptiert und ihr einen neuen Namen gegeben – Katie. Gemeinsam mit ihrer biologischen Tochter zogen sie das Kind in Dover auf, als wäre es ihr eigenes. "Sie hatten ein ganz normales Leben", erinnert sich ihr Adoptivonkel Gary G. "Mein Spitzname für Katie war Pac-Man. Sie war dauernd am Futtern. Sie liebte Tiere, war sogar Vegetarierin".

18-Jährige zog bei ihren biologischen Eltern ein

Im Jänner 2016 wurde Katie 18 Jahre alt. Irgendwie schaffte sie es ihre biologischen Eltern ausfindig zu machen und kontaktierte sie. Das Paar war überglücklich und freute sich ihre lang verlorene Tochter wieder in die Arme schließen zu können.

Anstatt aufs College zu gehen, zog die junge Erwachsene ins Haus von Steven und Alyssa P. in Henrico County im Bundesstaat Virginia. Ihre Adoptiveltern unterstützten sie dabei, obwohl sie von der Idee wenig angetan waren.

Aber von der heilen Familienwelt, die sich Katie wohl vorgestellt hatte, war das Leben mit ihren richtigen Eltern weit entfernt. Das Paar hatte bereits beschlossen sich voneinander zu trennen, schlief in getrennten Schlafzimmern. Alyssa P. gab später an, sie sei von ihrem Ehemann schon seit Jahren verbal und emotional missbraucht worden. Seine Stimmungsschwankungen seien extrem geworden, oft hätte er mutwillig Einrichtungsgegenstände zertrümmert, auch vor den eigenen Kindern.

Steven P. schlief auf Boden vor Katies Zimmer

Kurz nach Katies Einzug begann sich sein Verhalten zu verändern. Er kleidete sich plötzlich in modischen Jeans und körperbetonten Shirts, rasierte sich wieder und ließ sein Kopfhaar wachsen. Nach rund sechs Wochen ertappte Alyssa ihren Gatten, wie er auf dem Boden vor der Zimmertür der damals 18-Jährigen schlief.

Geschockt konfrontierte die Frau Steven P. mit seinem bizarren Verhalten. Doch der reagierte aggressiv, schimpfte und rannte davon. Im November 2016 zog Alyssa P. aus dem Haus aus und teilte sich das Sorgerecht über die beiden anderen gemeinsamen Kinder mit deren Vater.

"Ich dachte du wüsstest davon. Wir lieben uns."

Ein knappes halbes Jahr später erfuhr sie durch Zufall von den kranken Machenschaften ihres Ehemannes. Im Tagebuch ihrer elfjährigen Tochter fand sie einen unglaublichen Eintrag: Das Mädchen und ihre Schwester sollten Katie nur noch "Stiefmutter" nennen. "Ich wurde hysterisch", erinnert sich Alyssa P. Übers Telefon stellte sie den Mann zur Rede: "Ist Katie schwanger von dir?!" Er antwortete nur trocken: "Ich dachte du wüsstest davon. Wir lieben uns." Völlig verstört alarmierte die dreifache Mutter daraufhin die Polizei und reichte in Folge die Scheidung ein.

Auch Adoptiveltern bei Inzest-Hochzeit

Doch Steven P. ließ sich selbst durch die polizeilichen Ermittlungen nicht auf seinem eingeschlagenen Pfad beirren. Am 20. Juli 2017 heiratete er unter Vorlage falscher Personaldaten seine eigene Tochter in Parkton, Maryland. Mit dabei waren sogar Katies Adoptiveltern Tony und Kelly F. – sie hätten resigniert entschieden, dass es das beste wäre, die inzwischen 19-Jährige weiter zu unterstützen, weil sie sowieso nichts dagegen tun könnten, erzählt Adoptivonkel Gary G.

Am 1. September erblickte Bennett, das gemeinsame Kind des Inzest-Paares, das Licht der Welt. Doch das Familienglück sollte nur von kurzer Dauer sein. Nachdem die drei nach Knightdale, North Carolina, übersiedelt waren, wurden sie im Jänner verhaftet und angeklagt. Der kleine Bennett wurde in die Obhut von Steven P.s Mutter übergeben und dem Paar jeglicher persönlicher Kontakt zueinander verboten.

Katie zog wieder zu ihren Adoptiveltern. Und hier hätte der Fall für die Familie sein Ende nehmen können, doch am 12. April schlug Steven P. zu. (rcp)

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