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Irak-Krieg: Bericht übt vernichtende Kritik an Tony ...

Heute Redaktion
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Bild: Reuters

Dreizehn Jahre nach der Invasion des Irak durch britische und US-amerikanische Truppen hat sich jetzt der damalige Premierminister Großbritanniens, Tony Blair, dafür entschuldigt. Aber nur, weil eine Untersuchungskommission in ihrem Bericht vernichtende Kritik an ihm ausübte.

Sieben Jahre lang recherchierte die Kommission rund um John Chilcot und kam zu dem Schluss, dass Blair massiv mit der Bedrohung durch Saddam Hussein übertrieben habe und keine friedliche Lösung gesucht habe. Stattdessen wurden Truppen entsandt.

Laut Chilcot hatte Blair der Öffentlichkeit den Kriegsgrund mit "einer Überzeugung präsentiert, die nicht gerechtfertigt war". Die Geheimdienst-Berichte über Husseins angebliches Arsenal an Waffen sei "fehlerhaft" gewesen.

Im weiteren sei die rechtliche Basis für einen Krieg "weit entfernt von zufriedenstellend" gewesen. Der Krieg wurde ohne Rückendeckung der UNO erklärt und habe somit das internationale Staatensystem unterminiert.

Blair verteidigt Entscheidung

In einer Rede entschuldigte sich Blair, bestand aber darauf, dass er niemanden in die Irre geführt hätte. Und: "Ich kann und werde nicht sagen, dass die Entscheidung [den Krieg zu erklären] falsch war. Ich glaube dass die Welt [wegen des Kriegs] ein sicherer und besserer Ort ist."

In der Bevölkerung – besonders unter den Angehörigen der 179 gefallenen britischen Soldaten – werden nach dem Chilcot-Bericht die Forderungen lauter, Blair als Kriegsverbrecher anzuklagen.