Wirtschaft

Trump warnt die Welt vor Handel mit Teheran

US-Präsident Trump setzt Iran-Sanktionen in Kraft und droht der EU. Doch Brüssel will weiter mit Teheran Geschäfte machen.

Heute Redaktion
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"Jeder, der mit dem Iran Geschäfte macht, wird KEINE Geschäfte mit den Vereinigten Staaten machen." Mit diesen klaren Worten hat US-Präsident Donald Trump am Dienstag das Inkrafttreten der Sanktionen gegen die Islamische Republik kommentiert. Auf Twitter betonte Trump, dass es ihm um den "Weltfrieden" gehe.

"Mörderische Diktatur"

Was genau die Sanktionen mit dem Weltfrieden zu tun haben, ließ er aber offen. Trump beschuldigte die "mörderische Diktatur" in Teheran, Terrorismus zu unterstützen und Blutvergießen, Gewalt und Chaos zu verbreiten. Der US-Präsident drängt alle Staaten, sich den Maßnahmen anzuschließen und Iran wirtschaftlich zu isolieren.

"Maximaler Druck"

Trump hatte die Iran-Sanktionen in Kraft gesetzt, nachdem er im Mai das Atomabkommen mit den Mullahs einseitig aufgekündigt hatte. Die Strafmaßnamen verbieten es der iranischen Regierung, US-Dollars zu kaufen. Sie richten sich zudem gegen den Automobilsektor, die Luftfahrtbranche und den Export von Metallen, Agrarprodukten und Teppiche.

Der zweite Teil der Sanktionen soll dann ab 5. November den wichtigen Ölsektor treffen. So will Trump "maximalen Druck" auf Teheran ausüben.

Rouhani will nicht reden

Der iranische Präsident Hassan Rouhani sprach von "psychologischer Kriegsführung" und lehnte erneut ein Gesprächsangebot von Trump ab. Er wolle nicht mit jemandem sprechen, der ihn sanktioniere, sagte Rouhani. Gespräche würden erst wieder stattfinden, wenn das Atomabkommen wieder von den USA anerkannt werde.

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EU sträubt sich

Die EU ist gegen die Sanktionen. Sie will europäische Unternehmen davor schützen und das Atomabkommen mit dem Iran retten. Dennoch beugen sich auch europäische Firmen dem Druck der USA: Der deutsche Autobauer Daimler stellte sein Geschäft im Iran "bis auf weiteres" komplett ein. Wie das Unternehmen mitteilte, hatte es auch vorher nur "eingeschränkte Aktivitäten" in dem Land. Daimler hatte Lkws im Iran hergestellt.

(GP)