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Iran droht mit Blockade aller Ölexporte am Golf

Falls die USA tatsächlich den iranischen Ölexport blockieren werden, werde man die ganze Region dichtmachen, sagte Irans Präsident Hassan Rouhani.

Heute Redaktion
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Irans Präsident Hassan Rouhani sprach die Drohung am Dienstag bei einer Rede in Shahroud aus.
Irans Präsident Hassan Rouhani sprach die Drohung am Dienstag bei einer Rede in Shahroud aus.
Bild: EPA

Die USA erließen Anfang November neue Wirtschaftssanktionen gegen den Iran, mit denen sie dessen vor allem dessen Haupteinnahmequelle, den Ölexport, lahmlegen wollen. Da aber viele Staaten, allen voran die EU, nicht mit den Sanktionen einverstanden sind, ist es dem Iran weiterhin möglich, Öl zu exportieren. Daher steht auch eine Schiffsblockade der iranischen Häfen durch die USA im Raum.

Irans Präsident Hassan Rouhani gab sich aber am Dienstag bei einer Rede kämpferisch: "Die USA sollen wissen, dass wir unser Öl verkaufen und wir weiter unser Öl verkaufen werden, und dass sie nicht in der Lage sind, unsere Exporte zu stoppen."

Dann drohte er: "Falls sie eines Tages den Export von iranischem Öl verhindern wollen, dann wird überhaupt kein Öl mehr vom persischen Golf exportiert."

Er spielt damit auf eine Blockade der Straße von Hormus zwischen dem Iran und Oman an. Die Meerenge ist der Zugang vom indischen Ozean zum persischen Golf, von wo die Öl- und Gasexporte zahlreicher Länder ausgehen – Irak, Kuwait, Saudi-Arabien, Katar und die Vereinigten Arabischen Emirate. Rund zwanzig Prozent des weltweiten Öls werden über die Straße von Hormus exportiert; im Schnitt passieren sie 14 Tanker täglich.

Militäreinsatz schlechte Lösung

Somit hätte eine derartige Blockade seitens des Iran mit ziemlicher Sicherheit eine militärische Auseinandersetzung mit den USA aber wohl auch einem weiteren Erzfeind, nämlich Saudi-Arabien, zur Folge. Die Saudis beanspruchen ohnehin zwei Inseln in der Straße von Hormus, die vom Iran besetzt sind.

Die Meerenge ist an ihrer schmalsten Stelle nur weniger als 40 Kilometer breit. Allerdings sind die beiden tatsächlich befahrbaren Korridore, die in internationalen Gewässern liegen und durch eine Pufferzone getrennt sind, nur drei Kilometer breit.

Eine militärische Auseinandersetzung mit versenkten Kriegsschiffen und/oder Tankern an dieser Stelle könnte somit die Durchfahrt der Straße von Hormus ebenfalls auf unbestimmte Zeit verhindern. (red)

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