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Irland legalisiert Abtreibungen

Im katholisch geprägten Irland hat das Parlament am Donnerstag Abtreibungen legalisiert.

Heute Redaktion
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Demonstration für die Legalisierung von Abtreibungen.
Demonstration für die Legalisierung von Abtreibungen.
Bild: picturedesk.com

Bis zur zwölften Schwangerschaftswoche ist es in Irland bald legal möglich, Abtreibungen durchzuführen. Das entsprechende Gesetz hat das irische Parlament am Donnerstag beschlossen.

Historische Abstimmung

Das Gesetz kommt sieben Monate nach einer im katholisch geprägten Irland historischen Volksabstimmung bei der sich das irische Volk mit einer Mehrheit von 66 Prozent für eine Legalisierung aussprach.

In bestimmten Fällen – etwa wenn das Leben der Mutter in Gefahr ist oder bei schweren Fehlbildungen des Fötus – wird der Schwangerschaftsabbruch auch später zulässig sein.

Der irische Premierminister Leo Varadkar sprach von einem "historischen Moment für irische Frauen". Denn bisher waren Abtreibungen in Irland selbst bei Vergewaltigung, Inzest oder einer tödlichen Fehlbildung des Fötus verboten und mit bis zu 14 Jahren Haft bedroht.

Frauen mussten nach Großbritannien reisen um eine Abtreibung vornehmen zu lassen, das taten seit 1980 geschätzt 170.000.

In Österreich

In ist der Schwangerschaftsabbruch mit der sogenannten "Fristenlösung" geregelt. Die Abtreibung ist straffrei, wenn sie bis zum dritten Schwangerschaftsmonat von einem Arzt nach vorherige Beratung durchgeführt wird (§97 StGB). Die Kosten werden nicht von der Krankenkasse übernommen, sie bewegen sich zwischen 350 und 800 Euro. (red)