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Irre! Unfall in Wien zieht hunderte Schaulustige an

Heute Redaktion
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Tausende Unfälle passieren jährlich im österreichischen Straßenverkehr, ein schlimmer mit einem Notarztwagen erst am Donnerstag in Wien. Und viel zu oft zeigt sich: Nicht nur Helfer eilen zum Unfallort, sondern Unmengen Schaulustiger, die manchmal weder die Einsatzkräfte verständigen, noch helfend eingreifen. Besonders für die Verletzten ist die Schaulust ein echter Horror.

Tausende Unfälle passieren jährlich im österreichischen Straßenverkehr, . Dabei zeigte sich wieder einmal: Nicht nur Helfer eilen zum Unfallort, sondern auch Unmengen Schaulustiger, die manchmal weder die Einsatzkräfte verständigen, noch helfend eingreifen. Besonders für die Verletzten ist die Schaulust ein echter Horror.

Am Donnerstagnachmittag kollidierte ein Notarztwagen mit zwei Pkws in Meidling auf der Kreuzung Längenfeldgasse/Steinbauergasse . Der Nortarztwagen blieb am Dach liegen, mehrere Personen wurden zum Teil schwer verletzt. Während sich Ersthelfer um die Unfallopfer kümmerten und die Rettungskräfte verständigten, zog es jedoch auch immer mehr Schaulustige zur Unfallstelle. Am Ende war die Straße mit hunderten Gaffern gefüllt.
Die Einsatzkräfte warnen immer wieder vor solchen Vorkommnissen, in manchen Fällen würden die Schaulustigen, wenn noch keine Einsatzkräfte vor Ort sind, diese auch nicht verständigen oder den Opfern helfen. Dabei ist die Schaulust ein gefährliches Spiel: Für Unfallopfer bedeutet sie eine zusätzliche Belastung neben den Verletzungen, für die Einsatzkräfte hohen Stress oder sogar Behinderungen bei der Versorgung und dem Abtransport der Verletzten.
Verkehrspsychologen haben zudem ein kurioses Phänomen festgestellt: Je größer die Gruppe der Gaffer ist, desto niedriger ist die Hilfsbereitschaft. Einzelne würden sich nämlich am Gruppenverhalten orientieren und ihre Untätigkeit damit begründen, dass es "die Gruppe ja auch nicht macht". Ebenfalls erschreckend: Nur rund ein Drittel der Österreicher verfügt über aktuelle Erste-Hilfe-Kenntnisse, nur rund ein Viertel traut sich zu, in einem Notfall diese auch leisten zu können. Dabei kann man nur eines in einem Notfall falsch machen: Nämlich bei einem Unfall stehen zu bleiben und untätig zuzuschauen.