Österreich

Irrer schießt mit Pistole über Wien auf Notarztheli

Heute Redaktion
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Das Rotorblatt des ÖAMTC-Notarzthubschrauber "Christophorus 9" ist mit einem 9mm-Vollmantelgeschoß durchschossen worden, berichtete der Sprecher des Clubs, Ralph Schüller, am Dienstag. Der Vorfall habe sich höchstwahrscheinlich am Vortag ereignet. Dem Piloten des in Aspern in Wien-Donaustadt stationierten Fluggeräts sei aber am Montag nichts Außergewöhnliches aufgefallen.

Ein Rotorblatt des ÖAMTC-Notarzthubschrauber "Christophorus 9" ist mit einem 9mm-Vollmantelgeschoß durchschossen worden, berichtete der Sprecher des Clubs, Ralph Schüller, am Dienstag. Der Vorfall habe sich höchstwahrscheinlich am Montag ereignet.

Ein mysteriöses Einschussloch in einem Rotor des Not-Helis vom Autofahrerclub beschäftigt derzeit die Kriminalisten. Aufgefallen war das Loch bei der täglichen Routinekontrolle am Dienstag in der Früh.

Dem Piloten des in Aspern in Wien-Donaustadt stationierten Fluggeräts, Gerold Hofbauer, sei am Montag nichts Außergewöhnliches aufgefallen, als er im Einsatz war. Dass der Schuss auf den Hubschrauber in Nacht erfolgt wäre, sei eher auszuschließen, da dieser während dieses Zeitraums in einem verschlossenen Hangar stünde und bewacht werden würde. Ein Einsatztag eines "Christophorus"-Hubschraubers wird laut dem Verkehrsclub normalerweise jeweils von einem Piloten durchgeführt.

Eine Ersatzmaschine aus Wiener Neustadt hält die Einsatzbereitschaft des "Christophorus 9" derzeit aufrecht.

Bereits Ende März gab es . Der Pilot versuchte gerade bei Wind zwischen den Baukränen auf dem Dach des Donauspitals zu landen, als ein Laserpointer mitten im Manöver blendete. Der Pilot, der zu dem Zeitpunkt ein Baby als Patienten an Bord hatte, hat Anzeige erstattet.

Laut Polizeisprecherin Michaela Rossmann wird wegen vorsätzlicher Gefährdung der Sicherheit der Luftfahrt gegen Unbekannt ermittelt. Die Ermittlungen hat die Außenstelle Nord des Landeskriminalamts aufgenommen.

Die ÖAMTC-Flugrettung, die in diesem Jahr ihr 30-jähriges Bestehen feiert, steht im Dauereinsatz. Im Schnitt werden etwa alle 30 Minuten ein Verletzter oder Erkrankter von einem Notarzt der ÖAMTC-Flugrettung versorgt. Insgesamt sind die Notarzthubschrauber von 16 Standorten in ganz Österreich aus tätig. Der Christophorus Flugrettungsverein hat 18 Hubschrauber in ihrem Besitz. Bei den eingesetzten Fluggeräten kommt ein Pilot im Schnitt jeweils eine Woche lang zum Einsatz.

2012 flogen die Hubschrauber der Christophorus Staffel 15.589 Einsätze, im Jahr davor gab es 16.099 Flüge, 2010 hob man 14.816 ab. Der Wiener Notarzthubschrauber "Christophorus 9" absolvierte 2012 mit 1.731 Rettungsflügen die meisten Einsätze, es folgte der Wiener Neustädter Hubschrauber "Christophorus 3" (1.341) und die Subener Maschine "Christophorus Europa 3" (1.280). Fast ein Viertel der Einsätze flog die ÖAMTC-Flugrettung in Niederösterreich (3.287 Einsätze), gefolgt von Tirol (2.774) und der Steiermark (1.768). Häufiger Einsatzgrund sind internistische und neurologische Notfälle.

Für die Kostendeckung der Einsätze gibt es je nach Bundesland unterschiedliche Lösungen, welche aber die soziale Verträglichkeit als Gemeinsamkeiten hätten, fasste Reinhard Kraxner, Geschäftsführer der ÖAMTC-Flugrettung, die finanzielle Situation in einer Aussendung vom Jänner 2013 zusammen: "Das heißt, dass den Patienten, mit der einzigen Ausnahme von Sport und Freizeitunfällen im alpinen Bereich, keine Kosten für einen Hubschraubereinsatz entstehen."