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IS beansprucht Anschlag in Manchester für sich

Ein "Soldat des Kalifats" habe "eine Bombe platzieren können", teilte das Sprachrohr der Terrormiliz, Amaq, mit.

Heute Redaktion
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Ein Selbstmordattentäter hatte am späten Abend nach einem Konzert in Manchester eine Bombe gezündet. 22 Menschen – darunter viele Jugendliche und Kinder – starben. 59 weitere wurden zum Teil lebensgefährlich verletzt.

Die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) hat die abscheuliche Tat am frühen Dienstagnachmittag für sich reklamiert. Ein "Soldat des Kalifats" habe "einen Sprengsatz bei einer Zusammenkunft von Kreuzfahrern platzieren können", hieß es. Die Tat sei die Vergeltung für britische Luftangriffe in Syrien und dem Irak gewesen, behauptet "Amaq", das Sprachrohr der Terrororganisation in einer Aussendung.

Weitere Anschläge angekündigt

Der IS kündigte in der Mitteilung weitere Anschläge an. Ob der Auftrag für den Anschlag wirklich direkt von der Terrororganisation kam oder von dieser nur in Anspruch genommen wird, ist zu diesem Zeitpunkt schwer einzuschätzen.

Die Identität des Selbstmordattentäters ist den britischen Behörden inzwischen bekannt. Aus ermittlungstaktischen Gründen hält die Polizei ihn bisher jedoch noch geheim.

Festnahme im Süden Manchesters

Der Mann soll alleine gehandelt haben. Am Dienstag wurde im Süden Manchesters aber ein 23-Jähriger festgenommen, der an der Vorbereitung der Bluttat beteiligt gewesen sein soll. Auch eine Wohnung wurde durchsucht. Die Ermittler versuchen nun, herauszufinden, ob hinter dem Täter eine Terrorzelle vor Ort steht.

Dass der Anschlag mit einer Bombe und nicht mit Messern oder einem Fahrzeug durchgeführt würde, wie das bei anderen Anschlägen der jüngsten Zeit der Fall war, lässt auf eine lange geplante Tat schließen. Auch scheint der Täter sich bewusst das Konzert des Teenie-Idols Ariana Grande ausgesucht zu haben, um Jugendliche und Kinder zu treffen. (hos)

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