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IS hat deutsche Folter- und Hinrichtungs-Gruppe

Heute Redaktion
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Bild: Reuters

Der deutsche Syrien-Rückkehrer Nils D. gestand gegenüber den Behörden, dass im Terror-Regime des Islamischen Staates (IS) eine deutsche Folter- und Mordtruppe existiert. Die Spezialeinheit soll Geständnisse erpressen und für Folterungen, Enthauptungen, Erschießungen und Kreuzigungen zuständig sein. Vor allem "Abweichler" und Deserteure seien das Ziel der Truppe gewesen.

Der deutsche Syrien-Rückkehrer Nils D. gestand gegenüber den Behörden, dass im Terror-Regime des eine deutsche Folter- und Mordtruppe existiert. Die Spezialeinheit soll Geständnisse erpressen und für Folterungen, Enthauptungen, Erschießungen und Kreuzigungen zuständig sein. Vor allem "Abweichler" und Deserteure seien das Ziel der Truppe gewesen.

"Sturmtrupp" werde die Abteilung der deutschen Dschihadisten genannt, die in der syrischen Stadt Manbidsch agiere, so D.. Gezielt wurde nach Personen gesucht, die die Ziele des IS nicht vertreten oder gar ihre Flucht planen würden. Diese Menschen seien festgenommen und von der "Abteilung Innere Sicherheit" des IS gefoltert worden, bis sie Geständnisse abgelegt hätten.

Die Aussagen des Syrien-Rückkehrers haben "Süddeutsche Zeitung", "NDR" und "WDR" zusammengefasst. D. selbst war von Oktober 2013 bis November 2014 in Syrien, acht Monate davon in dem "Sturmtrupp". Er hat nach eigenen Angaben für den IS gekocht und eingekauft. Auch an zehn bis 15 Festnahmen sei er beteiligt gewesen, gefoltert oder gemordet habe er aber nicht. 

Nach D.s Beobachtungen hat es einen "Hinrichtungsmarktplatz" gegeben, auf dem Gefangene "regelmäßig" öffentlich erschossen und enthauptet worden sind - auch eine Kreuzigung habe er beobachtet, an einem IS-Kommandeur, an dem ein Exempel statuiert wurde. D. kehrte Ende 2014 nach Dinslaken zurück und wurde festgenommen. Im Jänner 2016 soll der Prozess gegen ihn beginnen.