Österreich

IS-Mädchen bleibt in Wien - Schweden will sie nicht

Heute Redaktion
Teilen

Am Wochenende des 6. 12. wurde eine 17-jährige Schwedin am Westbahnhof aufgegriffen, die laut Eltern nach Syrien zur Terrormiliz "IS" reisen wollte. Unklar war, ob sie in Österreich in U-Haft kommt oder nach Schweden ausgeliefert wird. Anfangs hieß es noch, die junge Frau würde ausgeliefert, jetzt stellte sie heraus: Die Schweden wollen die 17-Jährige gar nicht haben. Deshalb bleibt sie in Wien.

Am Wochenende des 6. 12. wurde eine 17-jährige Schwedin am Westbahnhof aufgegriffen, die laut Eltern nach Syrien zur Terrormiliz "IS" reisen wollte. Unklar war, ob sie in Österreich in U-Haft kommt oder nach Schweden ausgeliefert wird. Anfangs hieß es noch, die junge Frau würde ausgeliefert, jetzt stellte sie heraus: Die Schweden wollen die 17-Jährige gar nicht haben. Deshalb bleibt sie in Wien.

Nach Verhören wurde die junge Schwedin mit somalischen Wurzeln bei der Staatsanwaltschaft Wien wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung angezeigt. Sie sitzt derzeit in der Justizanstalt Josefstadt in U-Haft. 

Beim Verhör hatte sie die Reiseabsicht zum "IS" bestritten und behauptet, nur Bekannte besuchen zu wollen. Nach diesen sucht die Polizei nun. Zum Verhör war auch extra die Mutter der 17-Jährigen aus Schweden angereist.

Sozialbehörde will Frau in Schweden, Staat nicht

Die Sozialbehörde in ihrer Heimatstadt Linköping will das Mädchen zurückholen, wie ein schwedischer Polizeisprecher berichtete. Doch Schweden stellte keinen Auslieferungsantrag, wie Landesgerichtssprecherin Christina Salzborn "wien.orf.at" mitteilte.

Der Grund dürfte eine Gesetzeslücke sein. Laut schwedischer Nachrichtenagentur TT ist es der schwedischen Justiz nicht möglich, einen derartigen Antrag zu stellen. Die Unterstützung einer Terrororganisation sei kein strafbarer Tatbestand.

Schwedin weiter in U-Haft

"Die Staatsanwaltschaft Wien prüft nun was das für das Inlandsverfahren bedeutet", so Staatsanwaltschafsprecher Thomas Vecsey. Erst in einigen Tagen wird sicher sein, was mit der Schwedin weiter passiert, ob ihr in Österreich der Prozess gemacht wird. Bis dahin soll sie weiter in Untersuchungshaft sitzen. Gegen die Schwedin wird wegen wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung ermittelt.  

;