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IS schickt vermehrt Frauen in den Kampf

Die Terrormiliz Islamischer Staat versucht mit Frauen den zunehmenden Mangel an Anhängern zu kompensieren, wie eine neue Analyse aufzeigt.

Heute Redaktion
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Ein Forschungsinstitut zählte alleine in Mosul 40 Selbstmordattentäterinnen.
Ein Forschungsinstitut zählte alleine in Mosul 40 Selbstmordattentäterinnen.
Bild: Reuters

Die IS-Terrormiliz setzt einer Studie zufolge verstärkt auf Kämpferinnen, um ihren zunehmenden Mangel an Anhängern auszugleichen. Der IS dränge Frauen dazu, sich aktiv an Kämpfen zu beteiligten, heißt es in einer am Montag veröffentlichten Analyse des britischen Forschungsinstituts IHT Markit.

Als Folge einer schwindenden Zahl an männlichen Anhängern wolle die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) eine unerschlossene Reserve mobilisieren. So zählte IHT Markit im Kampf um die nordirakische Stadt Mossul mehr als 40 Selbstmordattentäterinnen – so viele wie nie zuvor.

Es sei unklar, ob es sich dabei um letzte Widerstandsnester oder um den Beginn eines breiteren Trends gehandelt habe, heißt es weiter.

Extremisten unter Druck

Die Miliz veränderte der Analyse zufolge auch ihre Rhetorik. Sie weiche stark von früherer Propaganda ab, die Anhängerinnen vor allem in der Rolle der Ehefrau und Mutter gesehen habe.

Die Terrormiliz hatte in den vergangenen Monaten in Syrien und im Irak zahlreiche Niederlagen erlitten und große Gebiete verloren. Irakische Sicherheitskräfte drängten sie aus ihrer früheren Hochburg Mossul. Auch in Syrien stehen die Extremisten stark unter Druck. (chk/sda)