Österreich

Plante Vierfachpapa aus Gemeindebau Attentate?

Heute Redaktion
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Er hegte in einem Gemeindebau in Wien-Simmering heimtückische Anschlagspläne – da sind sich die Ermittler sicher und nahmen Qaeser A. und seine Frau fest.

Der Zugriff erfolgte in aller Früh: Am Montag stürmten Elitepolizisten der Cobra ein Mehrparteienhaus am Miltnerweg in Wien-Simmering und führten einen Terrorverdächtigen aus seiner Wohnung im sechsten Stock ab. Der Bau wird nach wie vor von einer Armada an Polizisten bewacht, alle Bewohner müssen sich beim Heimkommen ausweisen. "Heute" hat die Hintergründe des Terror-Krimis mit Schauplatz Wien.

In stundenlangen Verhören gestand der 42-Jährige mittlerweile: "Ja, ich hatte einen Anschlag auf einen ICE-Zug in Bayern geplant." Laut Ermittlern habe er Hass-Pamphlete auf Arabisch und Schmierschriften mit IS-Huldigungen auf seinem Drucker in Wien ausgedruckt. Sie waren unweit des Tatorts hinterlegt. Dort wurden auch IS-Flaggen sichergestellt.

Seit vier Monaten warteten Fahnder auf seine Einreise nach Deutschland. Anfang dieser Woche konnte die österreichische Polizei nicht mehr zusehen: Qaeser A. soll in einem Baumarkt Stahlseile gekauft haben – mutmaßlich mit dem Ziel, sie zwischen Oberleitungsmasten zu befestigen und Züge zum Entgleisen zu bringen.

Das Paar lebte mit seinen Kindern in Simmering. (Video3)

Im Oktober 2018 war dieser Plan einer mehrköpfigen Terrorzelle in Deutschland gescheitert. Die ICE-Garnituren zwischen Nürnberg und München wurden wie durch ein Wunder nur leicht demoliert.

Gut möglich, dass diesmal sogar ein Attentat auf das österreichische Bahnnetz geplant war. Unlängst hat Qaeser A. nämlich neue Bekennerschreiben in einem Wiener Copyshop vervielfältigt und ein Blatt vergessen. Ein Fingerabdruck darauf entlarvte ihn.

Die Generalstaatsanwaltschaft München ist sich sicher, dass Qaeser A. radikal-islamischem Gedankengut anhängt: "Er sympathisiert offensichtlich mit dem IS." Dem widerspricht Qaeser A. laut Anwalt Wolfgang Blaschitz: "Ich bin kein Dschihadist, habe mit dem IS nichts zu tun. Mit meiner Tat wollte ich eine Message an die deutsche Regierung schicken." Fakt ist aber auch: Auf seinem Facebook-Profil verherrlicht er Islam-Prediger und huldigt dem Massenmord in Christchurch.

Der Ex-Militär aus dem Irak ist 42 Jahre alt, vierfacher Vater und glühender Fan von Ex-Diktator Saddam Hussein. Er arbeitete einige Monate bei einem Wiener Securitydienst, bewachte als Ordner Fußballspiele der Vienna und Supermärkte. Als er den Job antrat, war er unbescholten. Sein Ex-Arbeitgeber: "Er war pünktlich, zuverlässig und völlig unauffällig." Im Dezember 2018 schmiss er den Job hin und sagte: "Ich habe etwas gefunden, das besser für mich ist." – Meinte er Töten?

Der Verdächtige war 2012 nach Österreich eingereist, ein Jahr später kam seine Familie nach, er war anerkannter Asylwerber, obwohl er Amerika und unsere westliche Lebensweise hasste. Seine Frau wurde am Mittwoch unter Verdachts der Beitragstäterschaft ebenfalls festgenommen. Qaeser A.: "Sie hat damit nichts zu tun." Die vier Kinder der beiden kamen in ein Krisenzentrum der Stadt Wien. Es gilt die Unschuldsvermutung.

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Bild: Heute/Sabine Hertel

In einen Menschen kann man nicht hineinsehen, auch nicht in einen Wirrkopf. Qaeser A. war für sein Umfeld ein völlig unscheinbarer Zeitgenosse. Nachbar Alexander S. (22) zu "Heute": "Der Mann hatte zwar einen strengen Blick, war aber recht freundlich und hatte sehr liebe Kinder. Er sagte oft, dass er müde von der Arbeit sei." Ob er nun Angst habe? Alexander S.: "Ich wohne seit 22 Jahren in Simmering, solange niemand den Bau in die Luft jagt, ist alles halb so schlimm."

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