Tirol

Ischgl: Sensible Daten bei Razzien sichergestellt

Die Ermittlungen in der Causa Ischgl sind um eine weitere Facette reicher. Denn bei der Landessanitätsdirektion und zwei Bezirkshauptmannschaften sind weitere Daten und Unterlagen sichergestellt worden. 

Michael Rauhofer-Redl
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Der Deutsche steckte sich in Ischgl an.
Der Deutsche steckte sich in Ischgl an.
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Die Aufarbeitung der Causa Ischgl ist nach wie vor nicht abgeschlossen. Wie die Staatsanwaltschaft Innsbruck am Dienstag bestätigte, wurden bei der Landessanitätsdirektion und den Bezirkshauptmannschaften Landeck und Imst weitere Unterlagen sichergestellt. Die Durchsuchung der Institutionen fand schon am 27. Mai in Kooperation von Staatsanwaltschaft und Polizei statt. 

Weil es sich bei den sichergestellten Unterlagen teilweise um sensible Daten aus dem medizinischen Bereich handelt, sei eine sogenannte Sicherstellungsanordnung ausgesprochen worden, bestätigte der Sprecher der Innsbrucker Staatsanwaltschaft, Hansjörg Mayr. Es sei darum gegangen, sicherzustellen, dass nicht eine Verschwiegenheitspflicht der Herausgabe der Daten entgegenstehen könnte, so Mayr. 

Die Anklagebehörde ermittelt aktuell wegen des Verdachts der Gefährdung von Menschen durch übertragbare Krankheiten gegen unbekannte Täter. Derzeit gibt es noch kein Ermittlungsverfahren gegen bestimmte Personen als Beschuldigte. Noch Mitte des Vormonats wurde das Landeskriminalamt dahingehend mit weiteren Erhebungen beauftragt. 

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    Der Deutsche infizierte sich in Ischgl.
    Der Deutsche infizierte sich in Ischgl.
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    Kritik von Ex-Parlamentarier Kolba

    Am Dienstag äußerte sich auch der Obmann des Verbraucherschutzvereins VSV, Peter Kolba, zum aktuellen Zwischenbericht der Staatsanwaltschaft. Insgesamt umfasst dieser rund 1.000 Seiten. "Enttäuscht" zeigte sich Kolba deswegen, weil der eigentliche Bericht "nur schmale 15 Seiten" umfasse. Außerdem kritisierte der frühere Nationalratsabgeordnete, dass bislang noch keine Zeugen vernommen seien. "Sechs Wochen nach der überstürzten Räumung des Paznauntales am 13.3.2020 und mehr als einen Monat nach der Sachverhaltsdarstellung des VSV gibt es noch immer keine handfesten Ermittlungsergebnisse", so Kolba laut Aussendung.

    Noch in dieser Woche will der VSV eine gesonderte Strafanzeige bei der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsamwaltschaft (WKStA) einbringen. Alleine beim VSV meldeten sich laut Angaben des Vereins bisher 6.000 Tirol-Urlauber als Geschädigte. Rund 1.000 Personen wollen sich dem Strafverfahren als Privatbeteiligte anschließen. 

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