Österreich

Isegrim heult in Ernstbrunn!

Heute Redaktion
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Wenn die Medien vom Wolf reden, dann geht es um den „bösen Wolf“, um Wolfsjunge im Zoo oder um den „Urahn des Hundes“. Dass der beste Freund des Menschen vom Wolf abstammt, weiß jedes Kind: Trotzdem gibt genau dieses Faktum den Wissenschaftern noch immer Rätsel auf. In Niederösterreich versucht man sie zu lösen.

Ringsum hohe Bäume, kein Lüftchen regt sich. Perfekte Waldidylle – wäre da nicht dieses unheimliche Heulen. Schon hunderte Meter bevor man die Gebäude des Wolf Science Center Ernstbrunn (Bez. Korneuburg) sehen kann, hört man dessen tierische Forschungsobjekte: 11 amerikanische Timber-Wölfe und vier Hunde. Sie sollen den Wissenschaftern Aufschluss geben, was den „besten Freund des Menschen“ von seinem wilden Urahn unterscheidet.

Trotz vieler Geschichten wenig Wissen über Tier

„Ich will wissen, wie die Tiere denken, wie sie fühlen, wie sie die Welt sehen“, beschreibt die Biologin Friederike Range von der Uni Wien den Drang, der sie und ihre teils internationalen Kollegen antreibt. Die zierliche Frau ist mit ihren Wölfen auf „Du und Du“, das merkt man, wenn sie die Sicherheitstüren des Gatters öffnet, sich mitten ins Rudel „stürzt“. Doch trotz all der Nähe weiß die 38-jährige Forscherin: „Ein Wolf wird nie ein Haustier sein.“

Der „böse Wolf“ ist für Range eine Erfindung des Menschen, der das Wildtier viel zu wenig kennt. Um das zu ändern, öffnet das Wolfsforschungszentrum seine Pforten auch für Besucher – ab Donnerstag mit neuem, vom Land geförderten Besucherzentrum. Range hofft auf viele Interessierte – und auf private Sponsoren.

Lisa Steiner

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