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ISIS offenbar in den Besitz von Kampfjets gelangt

Heute Redaktion
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Bild: YouTube Screenshot

Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hat bei der Eroberung eines Militärflughafens im Nordosten Syriens offenbar auch Kampfflugzeuge in die Hände bekommen. In einem am Freitag im Internet aufgetauchten Video der Extremisten vom Flughafen Al-Tabka sind mehrere Jets zu sehen. Die USA haben indes mehrere Staaten aufgerufen, gemeinsam ein Bündnis zum Kampf gegen die Extremistenmiliz Islamischer Staat zu schmieden. Sie wollen die Islamisten jagen, wie Al-Kaida.

, wie Al-Kaida.

Die Terrormiliz hatte den strategisch wichtigen Flughafen Al-Tabka vor zwei Wochen nach tagelangen heftigen Kämpfe eingenommen. Die syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte meldete danach, die syrische Armee habe alle Jets in Sicherheit bringen können. Der Flughafen war die letzte Bastion des Regimes von Präsident Baschar al-Assad in der Provinz Al-Rakka. Jetzt zeigen Bilder im Internet, wie IS-Kämpfer auf einer Maschine herumklettern. Ob die Flugzeuge noch einsatzbereit sind, ist unklar.

USA auf der Suche nach Verbündeten

US-Außenminister John Kerry und Verteidigungsminister Chuck Hagel sind auf der Suche nach Partnern und haben ihre Kollegen aus Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Kanada, Australien, der Türkei, Italien, Polen und Dänemark aufgefordert, gemeinsam das Problem anzugehen. Den Einsatz von Bodentruppen schließen die Vereinigten Staaten aber aus. Das sei eine rote Linie, darin seien sich alle einig.

Wie viele Staaten die USA bei ihren Luftangriffen auf IS-Stellungen im Irak unterstützen werden, ist offen. Obama hatte vergangene Woche heftige Kritik geerntet, weil die USA noch keine Strategie für ein Vorgehen gegen die Islamisten entwickelt haben. Zuletzt hatten IS-Kämpfer zwei amerikanische Journalisten enthauptet und die Videos davon ins Internet gestellt. Das hatte den , drastisch erhöht.

Militärisch und politisch

Deutschland sieht seine Rolle vor allem in der politischen Begleitung des militärischen Kampfes. Die Deutschen meinen, es braucht innenpolitische Veränderungen im Irak selbst wie die Bildung einer Regierung, die alle Regionen und Religionen umfasst. Aber auch die arabischen Nachbarn müssten am Kampf gegen extremistische Gruppen mitwirken, die Finanzierung und Unterstützung der Islamisten müsse ein Ende haben.

Gefahr für Europa

Die Terrormiliz bedroht nicht nur den Nahen Osten, sondern auch Europa. An die zehn Prozent der IS-Kämpfer stammen angeblich aus dem Ausland. Diese westlichen Extremisten könnten aus dem Bürgerkrieg in ihre Heimatländer zurückkehren und dort Anschläge verüben.

Deutschland liefert Waffen

Deutschland liefert Hilfsgüter und militärische Ausrüstung in den Irak. Außerdem will es den Kurden, die dort gegen die Islamisten kämpfen, panzerbrechende Waffen, Gewehre und Munition aus Bundeswehr-Depots überlassen.

Frankreich bereit zu Militäreinsatz

Großbritannien und Frankreich fordern eine langfristige Strategie, die mehr umfasst, als Luftangriffe anzuordnen. Frankreich wäre aber bereit, sich an einem militärischen Vorgehen gegen den IS zu beteiligen, falls Bagdad die Franzosen darum bittet. Großbritannien hat sich noch nicht entschieden, ob es bei den Luftangriffen mitmacht.

Die USA fliegen seit einigen Wochen Luftangriffe auf IS-Stellungen im Nordirak und erwägen, ihre Attacken auch auf Syrien auszudehnen.

Armee prüft Bilder einer Enthauptung

Die libanesische Armee prüft indes Fotos, die angeblich die Enthauptung eines ihrer Soldaten durch die Jihadistengruppe IslamischerStaat (IS) zeigen. "Die Armee hat diese Bilder erhalten, aber wir können nicht bestätigen, ob sie echt sind", sagte ein Militärvertreter, der nicht namentlich genannt werden wollte, am Samstag.