Österreich

Islam-Kindergärten: Neue Kritik an Studienautor

Bei der von Sebastian Kurz in Auftrag gegebenen Kindergarten-Studie wurde nun bekannt, dass ein Teil der Studie von einem Unternehmensberater stammt.

Heute Redaktion
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Die Islam-Studie des Relgionspädagogen Ednan Aslan sorgte in den vergangenen Wochen immer wieder für Schlagzeilen. Nicht zuletzt, weil sie laut verschiedenen Medienberichten vom Integrationsministerium umgeschrieben und zugespitzt worden sein soll.

Aufgrund dessen gab die Universität Wien eine externe Prüfung in Auftrag: Die Österreichische Agentur für wissenschaftliche Integrität (OeAWI) prüft derzeit die Seriosität der Ergebnisse.

Extern - aber kein Experte

Demnach wurden bereits Unterlagen entdeckt, die belegen, dass Aslan die Studie gar nicht vollständig selbst durchgeführt hat. Im Grunde ist das kein Problem. In diesem konkreten Fall wurden aber wesentliche Teile der Studie von einem Unternehmensberater angefertigt - und nicht von einem Wissenschaftler.

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Sebastian Kurz gab Ednan Aslan die Studie in Auftrag

Der Wiener, der extern hinzugezogen wurde, wird zudem nicht in der Studie als Co-Autor angeführt. Außerdem erwähnte Aslan den Unternehmensberater bislang mit keinem Wort.

Weiteres Problem: Wie der "Kurier" berichtet, holte sich der türkischstämmige Wiener seine Informationen, indem er "in die Rolle der Uni Wien" schlüpfte. So führte er Gespräche mit dem Personal der Kindergärten, Kindergruppen sowie mit Eltern der Kinder. Seine Kurzanalyse umfasste 71 Kindergärten und 56 Kindergruppen.

"Probleme wurden zugespitzt"

Nun erklärt der Unternehmensberater, dass Aslan die Informationen "negativ betont" hat. Von den erwähnten 150 "Problem-Kindergärten" könne keine Rede sein. Laut ihm seien es höchstens 30.

Dass es Probleme gebe, wolle er aber nicht bestreiten. Schuld sei aber laut dem Unternehmensberater die Stadt Wien. So werde das Personal zu schlecht ausgebildet, weshalb es auch oftmals sprachliche Mängel gibt.

Die Vermittlung religiöser Inhalte in den Kindergärten würde zwar auch existieren, diese hätten jedoch keinerlei politischen Einfluss. (slo)