Österreich

Islam-Kindergärten: Hälfte ist extremistisch

Heute Redaktion
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Eine Studie zu islamischen Kindergärten in Wien soll im Herbst Klarheit bringen. Religionspädagoge Ednan Aslan schlägt Alarm und spricht sich für Kontrollen vor der Zulassung aus.

Islamische Kindergärten in Wien solle man am besten zusperren und ihnen die Förderungen streichen, forderte ÖVP-Chef Sebastian Kurz. "Wir wollen keine Parallelgesellschaften in Wien und warnen seit langem vor den Entwicklungen, die Rot-Grün lange verleugnet hat. Bei Problemen einfach wegzusehen, hat aber noch nie Lösungen gebracht", unterstützt ihn ÖVP-Wien-Chef Gernot Blümel. Der Vorstoß bringt eine Diskussion über die Wiener Islam-Kindergärten ins Rollen.

Religionspädagoge Ednan Aslan arbeitet derzeit an einer Studie zu den Islam-Kindergärten in Wien – sie soll bis zum Herbst vorliegen.

"Parallelgesellschaften wollen wir in unserer Gesellschaft nicht. Wir wollen die Kinder integrieren", sagt Aslan im Interview mit dem ORF. Doch Aslan stellt klar: "Eine pauschale Schließung muslimischer Kindergärten ist keine Lösung."

Ziel solle nicht die Schließung, sondern eine Verbesserung der Qualität sein. Bei der Stadt fehle eine "intensive Kontrolle", sagte Aslan. Das Problem sieht der Religionspädagoge allerdings hauptsächlich bei den Betreibern.

Islam-Kindergärten: Hälfte der Betreiber extremistisch

Die Hälfte der Betreiber sei extremistisch und hätte nie eine Zulassung bekommen sollen, so Aslan gegenüber Ö3. "Wenn ein Betreiber ideologisch, politisch und theologisch eine bestimmte Orientierung hat, sollten solche Betreiber nicht zugelassen werden", sagt Aslan zum ORF. Die Stadt sollte in der Lage sein, diese ideologische Gesinnung festzustellen – und dann über eine Zulassung entscheiden.

Klar ist für Aslan: "Ich sehe einen Handlungsbedarf."

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Czernohorszky: "Fakten und nicht nur Gerüchte"

Bildungsstadträt Jürgen Czernohorszky (SPÖ) stellt in Richtung des ÖVP-Chefs klar: "Ich bin zu einer Diskussion bereit, die auf Fakten basiert und nicht nur auf Gerüchten." Und: "Ich ersuche Minister Kurz, uns alle Verdachtsmomente zu melden!"

Außerdem weist Czernohorszky darauf hin, dass Wien bereits jetzt scharf kontrolliere. Alle Einrichtungen würden regelmäßig überprüft, Hinweisen werde nachgegangen. Und: Problematische Einrichtungen würden "sofort geschlossen".

(gem)