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Israel fürchtet nach Anschlag auf Hamas Rache

Heute Redaktion
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Bild: AP

Nach der gezielten Tötung dreier Hamas-Kommandanten durch einen Luftschlag fürchtet Israel laut Medienberichten Vergeltungsmaßnahmen militanter Palästinenser. Die israelische Armee sei in erhöhter Alarmbereitschaft, um Terroranschläge oder die Entführung von Soldaten oder Zivilisten zu verhindern.

Vergeltungsmaßnahmen militanter Palästinenser. Die israelische Armee sei in erhöhter Alarmbereitschaft, um Terroranschläge oder die Entführung von Soldaten oder Zivilisten zu verhindern.

Eine Armeesprecherin erklärte zudem, Israel führe seine Luftschläge gegen Ziele im Gazastreifen "entsprechend der Notwendigkeit" fort. Die israelische Armee griff seit Donnerstagfrüh rund 50 Ziele im Gazastreifen an, etwa zehn davon in der vergangenen Nacht. Im selben Zeitraum seien mehr als 120 Raketen auf Israel abgefeuert worden, sagte eine Armeesprecherin.

Freitagfrüh sind vier Menschen getötet worden. Das berichtete die palästinensische Nachrichtenagentur Maan. Unter den Toten sei auch ein 14-jähriger Bursche. Die Gesamtzahl der Toten seit Beginn der israelischen Angriffe am 8. Juli stieg nach palästinensischen Angaben auf mehr als 2.080. Auf israelischer Seite kamen 64 Soldaten und drei Zivilisten ums Leben.

Plädoyer für UN-Beobachtermission

Deutschland, Frankreich und Großbritannien wollen eine UN-Beobachtermission für den Gazastreifen initiieren. Der Entwurf für eine entsprechende Resolution zirkuliert derzeit im UN-Sicherheitsrat, wie ein UN-Diplomat am Donnerstag sagte. Zuvor hatte bereits die israelische Zeitung "Haaretz" von dem Vorstoß berichtet. Von den beteiligten UN-Missionen war vorerst keine Bestätigung zu erhalten.

Die Resolution soll auch eine Grenzöffnung zum Gazastreifen enthalten - bei gleichzeitiger Kontrolle des Warenverkehrs, um eine Aufrüstung der Hamas zu verhindern. Das Papier beinhaltet den Angaben nach auch Sicherheitsgarantien für Israel. Die EU bietet an, sich im Rahmen der Resolution stärker in Gaza zu engagieren. Bei den Beobachtern soll es sich mehr um eine politische denn um eine militärische Mission handeln, es wäre also kein Blauhelm-Mandat.

Beobachtern zufolge wäre Israel durchaus aufgeschlossen gegenüber der Resolution. Parallel gibt es bereits einen Entwurf von Jordanien, der eine starke palästinensische Handschrift trägt. Unklar ist noch, ob beide konkurrierend bestehen bleiben und wann es eine Abstimmung geben könnte.