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Israel lässt wieder Wasser in Süden von Gaza fließen­

Israels Ministerpräsident und US-Präsident Joe Biden haben vereinbart, die Wasserversorgung im Süden des Gazastreifens wiederherzustellen.

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Die Vereinten Nationen forderten Israel dazu auf, die Versorgung der Menschen in dem abgeriegelten Gebiet mit Nahrung, Wasser, Medikamenten und Treibstoff zuzulassen.
Die Vereinten Nationen forderten Israel dazu auf, die Versorgung der Menschen in dem abgeriegelten Gebiet mit Nahrung, Wasser, Medikamenten und Treibstoff zuzulassen.
REUTERS

Die Entscheidung, wieder Wasser in den südlichen Gazastreifen zu leiten, werde dazu beitragen, dass die Zivilbevölkerung wie von Israels Armee gewünscht den Norden der Küstenenklave räumt und sich in den Süden bewegt, schrieb Israels Energieminister Israel Katz am Sonntag auf der Plattform X (vormals Twitter). Israels Militär könne so die Zerstörung der Infrastruktur der islamistischen Hamas im Norden des Gazastreifens intensivieren.

Nach dem Terrorangriff der Hamas auf Israel vor einer Woche hatte Katz die Grundversorgung der Zivilbevölkerung im Gazastreifen an die Freilassung der israelischen Geiseln in Hand der Islamistenorganisation geknüpft. Die Vereinten Nationen forderten Israel jedoch dazu auf, die Versorgung der Menschen in dem abgeriegelten Gebiet mit Nahrung, Wasser, Medikamenten und Treibstoff zuzulassen.

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    Nach den Angriffen der Hamas hat Israel bereits "mehr als 500" Hamas-Ziele im Gazastreifen getroffen. 
    Nach den Angriffen der Hamas hat Israel bereits "mehr als 500" Hamas-Ziele im Gazastreifen getroffen.
    MAHMUD HAMS / AFP / picturedesk.com

    Iran warnt Israel vor Bodenoffensive

    Beobachter gehen davon aus, dass das israelische Militär die mehr als eine Million Palästinenser im Norden des Küstenstreifens zur Evakuierung in den Süden aufgefordert hat, weil eine Bodenoffensive bevorsteht. Der Iran hat indes Israel eindringlich vor einem Einmarsch in den Gazastreifen gewarnt. Sollte Israel seine "Angriffe auf die wehrlose Bevölkerung des Gazastreifens fortsetzen", könne niemand dafür garantieren, dass der Konflikt sich nicht ausweite, sagte Außenminister Hossein Amir-Abdollahian nach Angaben seines Ministeriums am Sonntag bei einem Treffen mit dem Emir von Katar, Scheich Tamim bin Hamad Al-Thani.

    Nach dem Großangriff der im Gazastreifen herrschenden radikalislamischen Hamas am 7. Oktober bereitet Israel derzeit eine großangelegte Bodenoffensive in dem Palästinensergebiet auf. Im Vorfeld hat Israel 1,1 Millionen Bewohner im Norden des Gazastreifens zur Flucht aufgefordert. Zehntausende israelische Soldaten wurden bereits an der Grenze zum Gazastreifen zusammengezogen und Panzer in die Region verlegt. Nach Armeeangaben steht sämtliches benötigte Material für eine Bodenoffensive bereit.

    Ziel einer israelischen Bodenoffensive im Gazastreifen ist es nach Armeeangaben, das Netzwerk der Hamas so zu zerstören, dass die Gruppe keine Angriffe auf Israel mehr organisieren kann. Besonderes Augenmerk gelte dem Hamas-Militärchef Jahja Sinwar, der von Israel als Hauptorganisator für den Großangriff vom 7. Oktober verantwortlich gemacht wird.