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Israel-Premier will, dass EU Jerusalem anerkennt

Am Montag forderte Israels Pemierminister Netanyahu von der EU die Anerkennung Jerusalems als Hauptstadt. Er stieß auf wenig Zustimmung.

Heute Redaktion
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Israels Regierungschef Benjamin Netanyahu hat die EU-Staaten aufgefordert, dem Beispiel der USA zu folgen und Jerusalem als Hauptstadt Israels anzuerkennen.

"Jerusalem ist die Hauptstadt Israels und niemand kann das verneinen", so Netanyahu am Montag beim Beginn eines Treffens mit den EU-Außenministern in Brüssel. Die Grundlage für den Frieden sei es, die Realität anzuerkennen.

EU stellt sich quer

EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini hielt dagegen, eine einseitige Anerkennung von Jerusalem als Hauptstadt sei keine Option. Aus Sicht der EU sei eine Zwei-Staaten-Lösung wünschenswert, bei der Jerusalem als Hauptstadt beider Staaten fungiert. Das könne man nur durch Verhandlungen erreichen.

Netanyahu wirft der EU hingegen Scheinheiligkeit vor. Einerseits kritisiere man Trumps Entscheidung, gleichzeitig verurteile man aber nicht die palästinensischen Raketenabschüsse Richtung Israel.

Proteste

Israel steht mit seiner Freude über die Entscheidung von US-Präsident Trump fast alleine da. Sogar der Papst äußerte sich kritisch. Ein Sprecher des Kremls in Moskau äußerte sich besorgt. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan drohte den USA offen: "Herr Trump, Jerusalem ist die rote Linie der Muslime", sagte er. "Das kann soweit gehen, dass wir unsere diplomatischen Beziehungen zu Israel abbrechen." Später legte Erdogan noch nach, nannte Israel einen "terroristischen Staat", der "Kinder tötet".

In den vergangenen Tagen kam es zu heftigen Protesten mit bisher zwei Toten. Auch in Europa demonstrierten Tausende gegen die Entscheidung Trumps, bei Demos in Europa wurde die israelische Flagge verbrannt.

(lu)