Nach Baerbock-Kritik

Israel rechtfertigt Angriff auf Spital in Gaza

Deutschlands Außenministerin hat den Angriff Israels auf ein Krankenhaus in Gaza kritisiert. Die Antwort Israels ließ nicht lange auf sich warten.
14.04.2025, 12:30
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Israels Regierung hat gereizt auf eine deutsche Stellungnahme zum Angriff der israelischen Streitkräfte auf ein Spitalgebäude im Norden des umkämpften Gazastreifens reagiert. Es habe sich um einen "präzisen Angriff" auf ein einzelnes Gebäude gehandelt, das von der islamistischen Hamas als Kommando- und Kontrollzentrum genutzt worden sei, schrieb das israelische Außenministerium auf der Plattform X.

Es reagierte damit auf einen englischsprachigen X-Beitrag aus dem Hause der geschäftsführenden Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne). In der Stellungnahme des Auswärtigen Amts heißt es: "Der grausame Hamas-Terror gehört bekämpft. Aber humanitäres Völkerrecht gilt, mit besonderer Schutzverpflichtung für zivile Orte. Wie soll ein Spital in weniger als 20 Minuten evakuiert werden?" Baerbock selbst schrieb dies auf ihrem eigenen X-Account auch auf Deutsch.

Israels Außenministerium kontert Baerbock

"Wir würden eine klare und scharfe Verurteilung der Nutzung von Spitälern durch die Hamas erwarten und keine Rhetorik, die die Hamas zum fortgesetzten Missbrauch der zivilen Infrastruktur ermutigt", antwortete Israels Außenministerium. Leider fehlten in der deutschen Erklärung "wichtige Fakten". So habe die israelische Armee vor dem Angriff früh eine Warnung ausgegeben. Es habe auch keine zivilen Opfer infolge des Angriffs gegeben.

Gegenüber der Deutschen Presse-Agentur bestätigten Augenzeugen, dass die Armee die Verwaltung des Al-Ahli-Krankenhauses vor dem Angriff aufgefordert habe, die Klinik zu evakuieren. Dafür hätten Patienten und Angestellte nur 18 Minuten Zeit gehabt, meldete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa unter Berufung auf Augenzeugen. In den vergangenen Monaten war die Klinik die wichtigste verbliebene medizinische Einrichtung im Norden des besiedelten Küstengebiets.

WHO: "Kind starb während Evakuierung"

In der Darstellung des israelischen Außenministeriums hieß es, dass es keine medizinischen Aktivitäten in dem angegriffenen Gebäude gegeben hätte. Zudem sei das Krankenhausgelände bei dem Angriff nicht beschädigt worden, sodass es für weitere Behandlungen betriebsbereit bliebe. Diese Darstellung widerspricht jedoch jener der Weltgesundheitsorganisation (WHO).

Demnach wurde die Notaufnahme, das Labor, Röntgengeräte und die Medikamentenausgabe des Spitals zerstört. Außerdem sei ein Kind gestorben, weil es während der Evakuierung der Patienten nicht habe versorgt werden können. "Krankenhäuser sind durch das humanitäre Völkerrecht geschützt. Angriffe auf die Gesundheitsversorgung müssen aufhören", schrieb WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus auf X.

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