Erneute Evakuierungsaufrufe

Israel will finanziellen Arm der Hisbollah treffen

Israel erklärte am Sonntag, dass es den finanziellen Arm der Hisbollah ins Visier nehmen möchte und eine "große Zahl von Zielen" angreifen möchte.
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21.10.2024, 08:38
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Israel will der libanesischen Schiitenmiliz Hisbollah finanziell schaden. Am Sonntag erklärte das Militär, es werde den finanziellen Arm der Miliz ins Visier nehmen und "eine große Zahl von Zielen" in Beirut und andernorts angreifen. Etwa eine Stunde später kam es in den südlichen Vororten der libanesischen Hauptstadt zu Explosionen. Evakuierungsaufrufe gab es für den Süden Beiruts, die östliche Bekaa-Ebene und Teile des Südlibanons.

Die Angriffe sollten Al-Kard al-Hassan "im ganzen Libanon" treffen, sagte ein hochrangiger israelischer Geheimdienstmitarbeiter. Al-Kard al-Hassan sei eine Hisbollah-Einheit, die dazu diene, Agenten der vom Iran unterstützten Miliz zu bezahlen und Waffenkäufe zu unterstützen, sagte der Geheimdienstvertreter, der anonym bleiben wollte.

Ein Zeichen des israelischen "Bankrotts"

Die von den USA und Saudi-Arabien mit Sanktionen belegte Nonprofit-Organisation bietet Finanzdienstleistungen an und wird auch von nicht mit der Hisbollah in Verbindung stehenden Libanesen genutzt. Auf Arabisch bedeutet der Name etwa "das wohlwollende Darlehen". Die Hisbollah hat die Einheit genutzt, um in dem Land, in dem staatliche und finanzielle Institutionen in den vergangenen Jahren versagten, die Unterstützung in der schiitischen Bevölkerung zu verstärken.

"Es ist eine große Sache", sagte David Asher, ein Experte für illegale Finanzierung, der in der Vergangenheit für das US-Verteidigungsministerium und das Außenministerium gearbeitet hat und inzwischen in Diensten der Denkfabrik Hudson Institute steht. Die Organisation setze vor allem auf Barmittel, die mit Angriffen zerstört werden könnten, sagte er. Sie verfüge aber auch über große Konten bei libanesischen Banken.

Al-Kard al-Hassan bezeichnete die Entscheidung Israels, sie ins Visier zu nehmen, als Zeichen des israelischen "Bankrotts". Die Organisation versicherte ihren Kunden, es seien Maßnahmen ergriffen worden, um sicherzustellen, dass ihr Geld geschützt sei.

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