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Israel wollte dreimal den Iran angreifen

Heute Redaktion
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Der ehemalige israelische Verteidigungsminister Ehud Barak verriet, dass seit 2009 drei Angriffe auf iranische Atomanlagen geplant wurden, diese jedoch jedes Mal am Einspruch der Armeeführung scheiterten. Diese Geheimpläne offenbarte er im Rahmen von Interviews zu seiner Biografie.

Dreimal schon seien Angriffe auf iranische Atomanlagen geplant gewesen, auch Ministerpräsident Benjamin Netanjahu habe diese unterstützt. Gescheitert seien sie jedes Mal an den Bedenken des damaligen Generalstabschefs Gabi Aschkenasi.

Ausstrahlung gegen seinen Willen

Diese brisanten Details verriet der frühere Verteidigungsminister Barak in Interviews, die er den Buchautoren seiner Biografie gegeben hatte. Dass diese am Wochenende an den israelischen Privatsender Kanal 2 weitergegeben wurden, damit war er nicht einverstanden.

Drei Attacken boykottiert

Für die Militärzensur ging die Ausstrahlung jedoch in Ordnung und so erfuhr die Öffentlichkeit, dass die Attacken auf iranische Atomforschungszentren in den Jahren 2009 und 2010 in letzter Sekunde verhindert wurden.

Militär-Generalstabschef Gabi Aschkenasi überzeugte auch den damaligen Geheimdienst-Minister Mosche Jaalon und den Finanzminister Juval Steinitz. Jaalon ist heute Verteidigungsminister Israels. Der Angriffsplan von 2012 wurde mit Rücksicht auf die USA gestoppt, weil in dieser Zeit auch ein Großmanöver mit US-Streitkräften geplant war.

Kostete 3 Milliarden

Brisant ist das Ganze auch deshalb, weil der frühere Regierungschef Ehud Olmert dem jetzigen Ministerpräsidenten Netanjahu schon vor zwei Jahren vorgeworfen hatte, drei Milliarden Dollar in nie umgesetzte Iran-Angriffspläne investiert zu haben.