Bei israelischem Beschuss mehrerer Rettungsfahrzeuge im Gazastreifen sind nach Angaben des palästinensischen Roten Halbmonds mindestens 15 Menschen getötet worden. Bei den Getöteten handele es sich um acht medizinische Mitarbeiter, sechs Mitglieder des Zivilschutzes und einen UN-Mitarbeiter. Ein weiterer medizinischer Mitarbeiter werde nach dem Beschuss in Rafah im Süden des Palästinensergebiets vor einer Woche weiter vermisst.
Der Rote Halbmond warf der israelischen Armee vor, auf die Menschen geschossen zu haben, während diese im Rettungseinsatz gewesen seien. Es handele sich um ein Kriegsverbrechen. Auch der von der islamistischen Hamas kontrollierte Zivilschutz sprach von 15 geborgenen Leichen, einer der Getöteten sei ein Mitarbeiter des UN-Palästinenserhilfswerks (UNRWA).
Der Vorfall ereignete sich am vergangenen Sonntag in Rafah im Viertel Tal al-Sulta. Die israelische Armee hatte in den vergangenen Tagen bereits eingeräumt, dass Soldaten auf Rettungsfahrzeuge geschossen hätten. Die Armee erklärte der Nachrichtenagentur AFP, die Soldaten hätten dies getan, nachdem sie zuvor auf Fahrzeuge der Hamas gefeuert und dabei "mehrere Terroristen" getötet hätten.
"Wenige Minuten später" hätten sich weitere Fahrzeuge den Soldaten "auf verdächtige Weise genähert", diese hätten auf die Fahrzeuge geschossen und weitere "Terroristen" getötet, erklärte die Armee. Unter den "verdächtigen Fahrzeugen" hätten sich aber auch Krankenwagen und Feuerwehrwagen befunden. Ermittlungen zu dem Vorfall seien bereits eingeleitet worden.