Klebt an dieser Goldmedaille Blut?
Der iranische Sportschütze Javad Foroughi gewann das Olympia-Finale mit der Luftpistole ganz überlegen. Er schoss in einer eigenen Liga: Vor seinem letzten Schuss überlegte der Rechtshänder sogar, die Pistole mit links abzufeuern.
Nach der Siegerehrung sorgte die Vergangenheit von Foroughi aber für Wirbel in Tokio. Der Iraner ist langjähriges Mitglied der Revolutionsgarden (IRGC) des islamistischen Mullahregimes, die von den USA als Terrororganisation gelistet sind. Ihre Auslandseinheit, die Quds-Force, verübt weltweit Terrorangriffe.
Welche Rolle übte Foroughi aus? Laut iranischer Staatsmedien arbeitete er als Pfleger in einem Krankenhaus der IRGC in Teheran. Im Keller des Krankenhauses soll er sich selbst das Schießen beigebracht haben.
Daran gibt es aber Zweifel. In einem TV-Interview Anfang Mai sprach Foroughi auch über seine Zeit in Syrien – dort kämpfte die Quds-Force auf Seiten des Diktators Assad. Der Olympiasieger erklärte, er habe Wachdienste geleistet, sich auf „Gegenangriffe“ vorbereitet.
Bei der Siegerehrung salutierte Foroughi und dankte anschließend Revolutionsführer Khamenei.