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Sind Gemüsechips ungesünder als Kartoffelchips?

Gemüsechips aus Karotten, Kohlrabi und Co. gelten als leckere Knabberei-Alternative zu herkömmlichen Kartoffelchips. Doch sind sie wirklich gesünder?

Roman Palman
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Gemüsechips gelten als gesunde Alternative zu Kartoffelchips. Symbolbild
Gemüsechips gelten als gesunde Alternative zu Kartoffelchips. Symbolbild
iStock/jenifoto

Das Landesamt für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei (LALLF) im deutschen Bundesland Mecklenburg-Vorpommern hat sich dieser Frage angenommen und jeweils zehn Proben von klassischen Kartoffel- und Gemüsechips auf den Prüfstand gestellt. Im Fokus stand der Vergleich des Gehalts an vermutlich krebserregendem Acrylamid. 

Die Analysen ergaben unterschiedliche Ergebnisse: "Der Richtwert für Kartoffelchips von 750 µg/kg Acrylamid wurde in keiner Probe überschritten. Die Acrylamidgehalte der Gemüsechipsproben lagen im Mittel statistisch abgesichert höher, bei 1.236 µg/kg", sagt Frerk Feldhusen, Direktor des LALLF. Der höchste ermittelte Acrylamidgehalt in Gemüsechips betrug knapp 1.900 µg/kg – und damit weit über dem Richtwert für Erdäpfel.

Die Bildung der unerwünschten Substanz werde in den Gemüsechips höchstwahrscheinlich durch den höheren Zuckergehalt der verwendeten Gemüsesorten im Vergleich zu Kartoffeln begünstigt, so das Amt. "Bei Kartoffelchips wird das Risiko der Überschreitung der Richtwerte für Acrylamid inzwischen als gering eingeschätzt", ergänzt Feldhusen. Die Hersteller hätten in den letzten Jahren Maßnahmen zur Minimierung des Acrylamids in ihren Produktionsverfahren erfolgreich angepasst und umgesetzt.

Wirklich Sorgen bräuchten sich Gemüsechips-Fans deswegen aber nicht machen, so Feldhusen: "Zu vermuten ist, dass momentan durch den geringeren Verzehr der Gemüsechips eher kein Gesundheitsrisiko für Verbraucher gegeben ist". Der wirkliche Dämpfer zum Schluss: Grundsätzlich enthalten die meisten, im Handel erhältlichen Chips – egal ob aus Kartoffeln oder anderem Gemüse – viel Fett und Salz und sollten daher nur gelegentlich genossen werden.