"Ist es schnurzegal, ob Kinder daheim Deutsch reden?"

Das Burgenland legt vor: Die Corona-Beschränkungen müssen endlich zurückgefahren werden ("Heute" berichtete)! Das gehe, so Doskozil, Hand in Hand mit einer Durchimpfung der Bevölkerung. Dieser goldrichtige Ansatz ist 1:1 auf unsere Schulen zu übertragen! Erste Schritte gibt es: Dass sich geimpfte Schüler ab 12 nicht mehr testen lassen müssen (goldener Ninja), ist gut. Auch die Impf-Lawine rollt endlich. In Wien soll es bis Freitag an 70 Schulen 1.500 neue Stiche gegeben haben.

Sowieso gibt es zur "Schule normal" nur einen Weg: komplette Durchimpfung. Parallel dazu Schluss mit K1 und K2, Schluss mit dem Maskenball! Wenn 2G die Eintrittskarte für Fußballplatz und Oper ist, dann muss das erst recht für die Schule gelten. Und weil jetzt in Oberösterreich sieben positive Lehrerinnen eine Volksschule lahmgelegt haben: Waren die geimpft? Und wo ist die Verordnung, die es ermöglicht, ungeimpftes Personal ohne Gehalt dienstfrei zu stellen?

Gebt uns im Bus den Vordereinstieg zurück!

Immer mehr Länder wappnen sich für einen Alltag im Normalmodus. Norwegen, Schweden, Dänemark sind schon dort. In Kalifornien wird jetzt sogar mit einer Impfpflicht für Schüler nachgeholfen. Das ist es, was Kanzler Kurz gemeint hat, wenn man ihm zugehört hat, ohne die Absicht, ihn misszuverstehen: Wir können uns impfen lassen. Wer das tut, für den muss die Pandemie vorüber sein. Holen wir uns unser normales Leben zurück!

Und weil wir schon bei "normal" sind, einen Seitenblick auf einen Nebenschauplatz: Wiener und andere Linien, gebt in euren Bussen endlich den vorderen Ein- und Ausstieg wieder frei! Und damit Zigtausenden Schulkindern die vier Sitz- und fünf Stehplätze zurück, die sich in 90 Prozent aller Busse seit eineinhalb Jahren hinter rotweißroten Absperrbändern in "Dauerquarantäne" befinden. Fahrerinnen, die bis jetzt nicht geimpft sind, haben hinter einem Öffi-Lenkrad sowieso nichts verloren (Männer höflich mitgemeint ;-).

Wenn Kinder zwei Sprachen (nicht) sprechen

Manchmal passieren einem Fehler. Ich habe vor einiger Zeit vom Versagen der Schulpolitik angesichts der hohen Zahl an "zu Hause" nicht Deutsch sprechenden Kindern geschrieben. Seitdem weist man mich darauf hin, dass es schnurzegal ist, wie Kinder zu Hause sprechen, sofern (!) sie ausreichend Deutsch können. Eh. Völlig richtig. Niemand hat das Recht, Menschen vorzuschreiben, wie sie sich wo zu unterhalten haben.

Ich hätte statt "zu Hause" das Wort "Umgangssprache" verwenden und darauf hinweisen müssen, dass es natürlich um Sprachkompetenz geht. Kinder, die in ihrem sozialen Umfeld Bosnisch, Türkisch oder Chinesisch sprechen, aber Deutsch können, wenn's drauf ankommt: Bravo! Kinder, die zwei Sprachen sprechen: Bravo! Kinder, die zwei Sprachen n i c h t sprechen, die sind das Problem. Und die werden leider immer mehr!