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Istanbul: Gummigeschosse gegen Gay-Pride-Parade

Die Demo für die Rechte von Homosexuellen wurde zuvor verboten. Als sich dennoch Aktivisten versammelten, griff die Polizei brutal durch.

Heute Redaktion
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Die Lokalverwaltung der türkischen Metropole hatte die Gay-Pride-Parade untersagt, weil sie "die Sicherheit von Touristen und die öffentliche Ordnung gefährdet". Bereits in den vergangenen Jahren war sie untersagt und mit brutalem Durchgreifen verhindert worden.

Als sich trotz Verbots am Sonntag Aktivisten versammelten um für die Rechte von Homosexuellen und Transgendern zu demonstrieren, griff die Polizei durch. Mit Hunden und Gummigeschossen gingen Polizisten in Uniform und Zivil gegen die Teilnehmer vor. Mehrere Menschen wurden festgenommen.

Gummigeschosse in die Menge

Die Polizisten feuerten ihre Gummigeschosse wahllos in eine Menge von rund 40 versammelten Demonstranten, berichtet die Nachrichtenagentur AFP. Die Polizei sperrte die zentrale Einkaufsstraße Istiklal großräumig ab und blockierte auch die Seitenstraßen.

Aktivisten berichteten der Deutschen Presse-Agentur, sie seien aufgehalten worden, weil sie etwa Regenbogen-T-Shirts trugen. Die Regenbogenfahne ist ein Symbol der Schwulen- und Lesbenbewegung.

Keine Zwischenfälle, als sie noch gestattet war

Bereits in den vergangenen zwei Jahren ist die Schwulen- und Lesben-Parade in Istanbul untersagt worden. Immer wurden Sicherheitsbedenken angeführt und gegen Aktivisten mit brutaler Härte vorgegangen. In den Jahren vor 2015, als die Gay-Pride-Parade gestattet wurde, kam es niemals zu Zwischenfällen.

(hos)

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