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Italien will Häfen wegen Flüchtlingen dicht machen

Alleine diese Woche kamen rund 10.000 Migranten aus Afrika über das Mittelmeer. Den Italienern überlegen jetzt, ihre Häfen zu sperren.

Heute Redaktion
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Flüchtlinge im Mittelmeer in Seenot.
Flüchtlinge im Mittelmeer in Seenot.
Bild: Reuters

Wegen der fortwährend hohen Zahl an Flüchtlingen, die jeden Tag in Italien eintreffen, hat die italienische Regierung eine Krisensitzung einberufen – und jetzt die EU darüber informiert.

Wie die Tageszeitung "Welt" erfahren hat, war der für Flüchtlingsfragen zuständige Innenminister Marco Minniti am Dienstag im Flugzeug auf dem Weg in die USA, als er über Irland befahl, umzukehren und für mittwochfrüh eine Krisensitzung einberief.

Das Ergebnis: Italien erwägt, in Zukunft Schiffen, die nicht unter italienischer Flagge fahren oder die zu einer EU-Mission gehören, die Anlaufgenehmigung zu verweigern. Dies betrifft in erster Linie die Boote von Hilfsorganisationen, die Flüchtlinge vor der libyschen Küste aufsammeln und nach Italien bringen.

Regierungschef Paolo Gentiloni wies den italienischen EU-Botschafter in Brüssel, Maurizio Massari, an, den EU-Flüchtlingsbeauftragten Dimitris Avramopolous über die "ernsthafte Lage, in der sich Italien befindet", zu informieren.

Allerdings wurde auch eine Aufstockung der Erstaufnahmeplätze in Schulen, Hallen und Kasernen beschlossen, und zwar um in den nächsten Wochen die zehntausende Menschen mehr unterzubringen. (jm)

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