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Italien enteignet Milliarden an Mafia-Besitztümern

Heute Redaktion
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In diesem Jahr hat der italienische Staat Mafia-Besitztümer im Wert von rund 2,7 Milliarden Euro konfisziert, wie die Innenministerin Lamorgese im Parlament berichtete.

Italien setzt im Kampf gegen die Mafia immer stärker auch auf die Konfiszierung illegal angesammelter Besitztümer. So wurde in diesem Jahr Vermögen im Wert von 2,7 Milliarden Euro aus dem Besitz der organisierten Kriminalität beschlagnahmt.

5.166 Immobilien, Unternehmensbeteiligungen und Fahrzeuge wurden konfisziert, berichtete Innenministerin Luciana Lamorgese am Mittwoch vor dem Parlament in Rom.

1.119 Ex-Mafiosi, die sich zur Zusammenarbeit mit der Justiz entschlossen haben, sowie 4.257 Angehörige stehen unter Polizeischutz. Die Regierung unterstütze die Polizei bei Investitionen im Bereich neuer Technologien, um die Ermittlungen effizienter zu gestalten, sagte Lamorgese.

Kalabresische Mafia ist stärkste Verbrecherorganisation

Die 'Ndrangheta, die Mafia in der süditalienischen Region Kalabrien, sei die stärkste kriminelle Organisation der Welt, die auch im Rest Europas sowie in Südamerika stark verankert sei. Sie kontrolliere den globalen Drogenhandel und investiere die daraus resultierenden Einnahmen in der "legalen Wirtschaft", berichtete die Ministerin. Diese Organisation sei auch in Norditalien stark präsent.

Die sizilianische Cosa Nostra sei im Vergleich zu früher weniger stark, da mehrere prominente Bosse festgenommen wurden. Sie bleibe jedoch weiterhin "dynamisch und gefährlich". Erst im Juli diesen Jahres gab es in Palermo zahlreiche Festnahmen und Razzien gegen den sizilianischen Inzerillo-Clan.

Auch die Camorra, die Mafia im Großraum von Neapel, sei dank ihrer ausgedehnten Interessen im Bereich Drogen- und Waffenhandel, Erpressungen, Betrügereien mit EU-Finanzierungen und illegaler Müllentsorgung stark, sagte Lamorgese.