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Italiener beendete vierten Protest auf Petersdom

Heute Redaktion
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Bild: Reuters

Marcello Di Finizio hat seinen schwindelerregenden Protest auf der Kuppel des Petersdoms nach zwei Nächten beendet. Der italienische Unternehmer hat sie am Samstag bereits zum vierten Mal bestiegen, um gegen die Politik, die EU und den Euro zu protestieren. Er wurde festgenommen.

, um gegen die Politik, die EU und den Euro zu protestieren. Er wurde festgenommen.

Die vatikanische Gendarmerie konnte Di Finizio am Montagabend in Sicherheit bringen. Danach wurde er festgenommen, teilte der vatikanische Pressesprecher Pater Federico Lombardi mit.

Di Finizio war am Samstag bereits zum vierten Mal auf die 135 Meter hohe Kuppel gestiegen, . Er hatte ein riesiges Leintuch ausgerollt, auf dem ein Hilferuf an Papst Franziskus und Staatspräsident Giorgio Napolitano angesichts der Wirtschaftskrise zu lesen war.

"Fünf Sterne" riefen zu Protest-Verzicht aus

Eine Delegation von Parlamentariern von Italiens oppositioneller Bewegung "Fünf Sterne" hatte Di Finizio zum Verzicht auf seinen Protest aufgerufen. "Wir haben ein offenes Ohr für diejenigen, die wegen der Krise leiden", sagten die Parlamentarier.

Finizio erklomm die 135 Meter und rollte aus dem Fenster ein riesiges Leintuch aus, auf dem ein Hilferuf an Papst Franziskus und Staatspräsident Giorgio Napolitano angesichts der Wirtschaftskrise zu lesen war. "Schickt mir positive Energie. Ich kann nicht allein die Bösen in diesem Land besiegen", so Di Finizio auf Facebook. Er soll sich beim Hinaufklettern leicht verletzt haben.

Gegen EU-Richtlinie

Der Protest Di Finizios, Inhaber einer Badeanstalt in Triest, richtete sich unter anderem gegen eine vor Jahren ausgearbeitete EU-Richtlinie zur Liberalisierung der Dienstleistungen in Europa, die sogenannte Bolkestein-Richtlinie. Demnach muss der italienische Staat demnächst die Strandlizenzen öffentlich ausschreiben.

Immer wieder hoch hinaus

Di Finizio war schon drei Mal auf den Petersdom gekraxelt. Zuletzt hatte er im vergangenen Mai zwei Nächte auf der Kuppel der Kirche im Vatikan verbracht. Davor hatte er im Juli und Oktober 2012 gegen die EU und die damalige Regierung Mario Monti protestiert. Im selben Jahr war er außerdem auf einen 80 Meter hohen Kran in Triest geklettert, um Treffen mit Italiens Europaminister zu fordern.