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Italiener stürmen die Strände – Sorge vor zweiter Welle

Die Urlaubszeit hat begonnen – auch für die Italiener. Nachdem die Regierung bis zu 500 € Urlaubsunterstützung angekündigt hat, sind die Strände voll.

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Italiens Strände füllen sich. Dank des 500-Euro-Urlaubsgutscheins der Regierung stürmen die Italiener ihre Strände.
Italiens Strände füllen sich. Dank des 500-Euro-Urlaubsgutscheins der Regierung stürmen die Italiener ihre Strände.
imago images

Die Sommer-Saison an den italienischen Stränden hat begonnen. Derzeit sind es jedoch weniger ausländische Gäste sondern vielmehr die Italiener selbst, die die Strände stürmen. Seit Wochen füllen sich die Badestrände, was in Italien - wo man die tödliche Coronavirus-Pandemie gerade erst hinter sich hat - auch Angst vor einer zweiten Welle nährt.

Aktuelle Fotos der vergangenen Wochen zeigen volle Strände von Ligurien bis hinunter nach Neapel. Dazu dürfte ein bisschen auch der von der Regierung versprochene Urlaubsbonus von bis zu 500 Euro (Ähnlichkeiten wie der Wiener Schnitzel-50er) beigetragen haben, der am 1. Juli ausbezahlt werden soll.

Polizeibeamte überwachen die Einhaltung der Abstandsregeln auf den Stränden, aber italienische Medien fragen bereits sorgenvoll: "Erinnert sich Italien an die Corona-Regeln?" Die Gefahr, dass die Menschen die Pandemie als bereits besiegt ansehen und leichtsinnig werden, ist immer da. 

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    Italiens Strände füllen sich. Dank des 500-Euro-Urlaubsgutscheins der Regierung stürmen die Italiener ihre Strände.
    Italiens Strände füllen sich. Dank des 500-Euro-Urlaubsgutscheins der Regierung stürmen die Italiener ihre Strände.
    imago images

    Am ersten Sommerwochenende wurden die Abstandsregeln oft nicht berücksichtigt. Wegen eines zu starken Andrangs auf Züge in Richtung Ligurien und Gardasee mussten einige Passagiere am Mailänder Hauptbahnhof auf ihre Reise verzichten.

    Hotels vermeldeten vermehrt Buchungen aus dem Ausland für die Strände Friauls und Venetiens. Touristen waren verstärkt auch in Rom, Venedig und Florenz unterwegs.

    Menschenschlangen bildeten sich im Hafen von Neapel, wo hunderte Touristen auf die Fähren nach Ischia und Capri warteten. Der Bürgermeister von Capri, Marino Lembo, zeigte sich wegen der Infektionsgefahr besorgt. "Während des Coronavirus-Notstands war unsere Insel ein Vorbild, wir hoffen, dass unsere Bemühungen gegen Covid-19 jetzt nicht zunichte gemacht werden. Wer nach Capri kommt, muss wissen, dass er in voller Sicherheit bei uns urlauben kann", sagte der Bürgermeister.

    70 Prozent weniger Urlauber aus dem Ausland

    Der Ausfall vieler ausländischer Gäste bereitet der italienischen Tourismusbranche trotzdem große Sorgen. Laut Giorgio Palmucci, Präsident von Italiens Fremdenverkehrsverband ENIT, werden in diesem Jahr in Italien 70 Prozent weniger Urlauber aus dem Ausland als im Vorjahr eintreffen. Dies entspricht 140 Millionen Übernachtungen. Auch bei den italienischen Touristen wird mit einem Rückgang von 50 Prozent gegenüber 2019 gerechnet, als 430 Millionen Übernachtungen gemeldet wurden.

    Hoffnungen setzt Palmucci auf die Urlaubsmonate Juli und August. 47 Prozent der Italiener wollen sich einen Urlaub gönnen und 90 Prozent in der Heimat bleiben.