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Italienischer Kardinal soll 15 Mio. veruntreut haben

Heute Redaktion
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Bild: Reuters

Der italienische Tarcisio Bertone genießt spätestens seit Bekanntwerden der Renovierung einer 600 Quadratmeter großen Luxuswohnung den Ruf als Luxus-Kardinal, ist quasi die italienische Version von "Protz-Bischof" Franz-Peter Tebarts-van Elst. Nun wird der von Papst Franziskus gefeuerte ehemalige Kardinalstaatssekretär einem Medienbericht zufolge verdächtigt, 15 Millionen Euro veruntreut zu haben.

den Ruf als Luxus-Kardinal, ist quasi die italienische Version von "Protz-Bischof" Franz-Peter Tebarts-van Elst. Nun wird der von Papst Franziskus gefeuerte ehemalige Kardinalstaatssekretär einem Medienbericht zufolge verdächtigt, 15 Millionen Euro veruntreut zu haben.

Der 79-Jährigen werde verdächtigt, 15 Millionen Euro von vatikanischen Konten veruntreut zu haben, berichtete die "Bild"-Zeitung am Dienstag unter Berufung auf Quellen in dem Kirchenstaat. Das Geld soll demnach an ein Medienunternehmen geflossen sein.

Befreundeter TV-Produzent Nutznießer

Ein Informant sagte der Zeitung, es sei "im Dezember 2012 mit Wandelschuldverschreibungen getrickst" worden. Beim Empfänger des Gelds handelte es sich demnach um das Unternehmen eines mit Bertone befreundeten italienischen TV-Produzenten. Die Transaktion sei gegen Widerstand aus der Vatikanbank auf Druck Bertones zustande gekommen, berichtete "Bild" unter Berufung auf ein Dossier der Ermittler.

Der vatikanische Finanzaufseher René Brülhart sagte dem Blatt: "Ermittlungen gegen Bertone werde ich weder bestätigen noch bestreiten, zu Einzelfällen werde ich hier nichts sagen." Weiter berichtete die Zeitung, der katholischen Kirche sei ein zweistelliger Millionenbetrag verloren gegangen, weil vatikanische Immobilien weit unter Marktwert verkauft worden seien. Ein Informant bezifferte den Schaden demnach auf 20 Millionen Euro.

Sechsmal so groß wie Toni Fabers Wohnung

Bertone war zuletzt in die Kritik geraten, weil er sich laut einem Zeitungsbericht eine 600 Quadratmeter große Luxuswohnung im Vatikan herrichten ließ. Diese ist somit sechsmal so groß wie die in einer Luxus-Beilage präsentierte .

Er war im vergangenen Jahr von Papst Franziskus seines Amts als Kardinalstaatssekretär enthoben worden. Seine Kritiker hatten ihm einen autoritären Führungsstil und zu enge Beziehungen zur Politik vorgeworfen. Der Kardinal witterte hingegen eine Verschwörung.

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