Szene

Italienischer Regisseur Francesco Rosi tot

Heute Redaktion
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Der italienische Regisseur Francesco Rosi ist im Alter von 92 Jahren in Rom gestorben. Dies berichteten italienische Medien. Das Begräbnis des Meisters des italienischen Kinos, der 2012 beim Festival von Venedig den Goldenen Löwen für seine Karriere erhalten hatte, ist am Montag geplant, teilten die Angehörigen mit.

Rosi, dessen Filme zur Zeit des Eisernen Vorhangs in Ost und West gleichermaßen erfolgreich waren, errang den internationalen Durchbruch mit "Wer erschoss Salvatore G.?". Er wurde dafür 1962 auf der Berlinale mit dem Silbernen Bären für die beste Regie ausgezeichnet. Schon in diesem Drama verfolgte Rosi das ihm über die Jahre wichtigste Thema: die häufige Verflechtung der italienischen Politik und Wirtschaft mit der Mafia.

Die Streifen "Hände über der Stadt" (1963 in Venedig mit dem Goldenen Löwen geehrt) und "Der Fall Mattei" (1972 in Cannes mit der Goldenen Palme ausgezeichnet) sind Rosis bis heute wohl bekanntesten Filme. Für die Vielseitigkeit seines künstlerischen Vermögens sprechen auch die poetischen Psychogramme "Christus kam nur bis Eboli" (1979) und "Drei Brüder" (1981). Seine 1984 realisierte Version der Bizet-Oper "Carmen" gilt als Meilenstein in der Geschichte des Musikfilms.

Anlässlich der Verleihung des Goldenen Löwen für Rosis Karriere wurde beim Festival von Venedig 2012 eine restaurierte Version seines Meisterwerks "Der Fall Mattei" (1972) gezeigt, die von der Film Foundation des Regisseurs Martin Scorsese restauriert wurde.

APA