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Italiens Salvini will Bordelle wie in Österreich

Bordelle sind in Italien seit den 1950er-Jahren verboten. Innenminister Salvini will das ändern - und nennt Österreich als effizientes Vorbild.

Heute Redaktion
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italiens Innenminister Matteo Salvini.
italiens Innenminister Matteo Salvini.
Bild: imago stock & people, Montage

Beim italienischen Innenminister Matteo Salvini scheinen österreichische Bordelle einen guten Eindruck hinterlassen zu haben. Ob er selbst jemals eines besucht hat, ist nicht überliefert. Sie scheinen ihm aber als sanitäre und effiziente Orte im Gedächtnis zu sein. Einen Vergleichswert im eigenen Land hat er nicht - Freudenhäuser sind in Italien seit den 1950er-Jahren verboten.

Mafia involviert

Und genau das will Salvini nun ändern. Bei einem Besuch in der friaulischen Hafenstadt Monfalcone forderte er, Bordelle wieder einzuführen.

Im Regierungsvertrag wird die Legalisierung zwar nicht erwähnt, trotzdem hoffen Salvini und seine Rechtspartei Lega seine Koalitionspartner von der Fünf Sterne-Bewegung zu überzeugen. Die Wiedereinführung sei ein Weg, um der Mafia den Prostitutionsmarkt zu entziehen, meinte er.

Österreich als Vorbild

Aber wie kommt Österreich da ins Spiel? Salvini erwähnte es direkt nach seiner Forderung: Italien solle sich an Österreich ein Beispiel nehmen.

"Auch vom sanitären Standpunkt wäre es sicherer, Freudenhäuser wieder einzuführen. Das österreichische Beispiel ist meiner Ansicht nach das effizienteste", sagte er.

Gegen den Straßenstrich

Über das Thema wird in Italien seit Jahren diskutiert. Legale Freudenhäuser könnten dem florierenden Straßenstrich Einhalt gebieten, lautet ein Vorschlag. Von den schätzungsweise 100.000 Prostituierten in Italien arbeitet mehr als die Hälfte auf der Straße. Ein Drittel von ihnen stammt aus dem Ausland.

(red)