Szene

Ivy Quainoo (19) ist "Voice of Germany"

Heute Redaktion
Teilen

Am Ende konnte es keine andere "Voice of Germany" geben. Ivy Quainoo, die 19-jährige Berlinerin mit ghanaischen Wurzeln, übernahm von den ersten Minuten der Finalshow die Führung in der Zuschauergunst. Und mit jedem weiteren Song wurde klarer: Sie wird es. Gut ein Drittel der Stimmen unter vier Kandidaten, die alle zweifellos gut singen konnten - es war ein klares Ergebnis.

Am Ende konnte es keine andere "Voice of Germany" geben. Ivy Quainoo, die 19-jährige Berlinerin mit ghanaischen Wurzeln, übernahm von den ersten Minuten der Finalshow die Führung in der Zuschauergunst. Und mit jedem weiteren Song wurde klarer: Sie wird es. Gut ein Drittel der Stimmen unter vier Kandidaten, die alle zweifellos gut singen konnten - es war ein klares Ergebnis.

Und für viele überraschend setzte sich damit nicht ein Schützling von Xavier Naidoo, Nena oder Reamonn-Sänger Rea Garvey durch. Ganz ehrlich: Wer hätte zum Start der Talentshow im November gedacht, dass das "Team BossHoss" gewinnen würde? "Die Frau kann zaubern", war das Fazit der beiden BossHoss-Musiker, die bisher vor allem für Cover-Versionen bekannt waren.

Von Beginn an war zwar klar: Die kleine und eher schüchtern wirkende Ivy hat eine riesige Stimme. Sie kann aus dem Stand heraus scheinbar mühelos Räume mit ihrem Gesang füllen. Aber reicht das? Denn auch wenn die Ansage des Wettbewerbs von Anfang an "nur die Stimme zählt" war, ist letztlich auch klar: Um eine Talentshow zu gewinnen, braucht man mehr. Durchhaltevermögen, Furchtlosigkeit, die Macht, viele Fans so zu begeistern, dass sie tatsächlich zum Telefon greifen.

Entscheidender Moment im Finale

Der vielleicht entscheidende Moment der Finalshow, in dem Ivy zeigte, wie sehr sie in diesen Monaten gewachsen ist, kam bei ihrem dritten Auftritt an diesem Abend, dem Duett mit Florence and the Machine. Florence Welch startete in den Song, mit einer derart starken Stimme, dass klar wurde: Wer dagegen nicht untergeht, der hat den Sieg verdient. Und Ivy hielt nicht einfach nur mit, die Stimmen der beiden verschmolzen miteinander, man merkte nicht, dass hier ein internationaler Star und eine unbekannte 19-Jährige zusammen singen.

Es war einer der wirklich magischen Momente in dem in rot getauchten Studiokessel in Berlin-Adlershof. Ivys Familie war nach dem Sieg völlig aus dem Häuschen. "Ich kann es immer noch nicht glauben", wiederholte ihre Schwester Sharonda. Ivy selbst bekam von dem Augenblick des Sieges kaum etwas mit: "Mein Kopf war leer", gestand sie später. Jeder Kandidat trat bei der Finalshow am Freitag dreimal auf. Allein, mit einem bekannten Star und mit seinem Coach.

Star-Auftritte als schwierigster Teil

Dabei erwiesen sich die Auftritte mit den Stargästen als der schwierigste Teil für die drei anderen Kandidaten. Max Giesienger, der Schützling von Xavier Naidoo, verhaute regelrecht seinen Auftritt mit Katie Melua. Beide wirkten wie gehemmt, kein Funke sprang über. Und auch Kim Sanders vom "Team Nena" und der von Rea Garvey gecoachte Michael Schulte schienen bei ihren Auftritten mit Marlon Roudette und Ed Sheeran etwas ehrfürchtig. Schulte und Sheeran gaben dafür ein klasse Bild auf der Bühne ab: Die beiden Rotschopfe könnten glatt als bei Geburt getrennte Zwillinge durchgehen.

Alle drei wollen jetzt neue CDs aufnehmen und wissen, dass auch wenn sie nicht gewinnen konnten, sie zumindest in den nächsten Monaten bei vielen Zuschauern frisch in Erinnerung sind. Die größte Herausforderung kommt jetzt aber auf Ivy zu, die plötzlich in den Starrummel eintauchen wird. "Es ist wichtig, sich immer daran zu erinnern, wo man herkommt", gab ihr der Coach Sascha "Hoss" Vollmer auf den Weg.