Seit Freitagnachmittag hat die Familie Lynch traurige Gewissheit: Beim Sinken der Luxusjacht "Bayesian"starb nicht nur Tech-Milliardär Mike Lynch, sondern auch dessen 18-jährige Tochter Hannah. Insgesamt forderte das Unglück sieben Todesopfer. Im Rahmen einer Pressekonferenz haben die italienischen Behörden nun über den Stand der Dinge informiert.
Laut dem Generalstaatsanwalt der sizilianischen Gemeinde Termini Imerese, Ambrogio Cartosio, ermittle man derzeit wegen Fahrlässigkeit und Totschlag. Die Untersuchungen würden sich derzeit aber nicht auf bestimmte Personen konzentrieren.
Wie Cartosio am Samstag sagte, habe laut den Ermittlern nicht das Wetter, sondern "das Verhalten der Besatzung und die Art und Weise, wie das Boot gehandhabt wurde", zum Untergang geführt.
Es gebe viele Möglichkeiten der Schuldzuweisung: "Es könnte nur der Kapitän sein. Es könnte die ganze Mannschaft sein. Es könnte der Wachmann sein. Wir werten alle Faktoren aus, um zu sehen, wessen Verhalten zum Unglück geführt hat", so der Staatsanwalt.
Wie die Verantwortlichen weiter berichten, standen in den Tagen seit dem Untergang der Bayesian in einem Sturm vor der Küste Siziliens jeweils etwa 70 Taucher im Einsatz, um nach den Vermissten zu suchen. "Unser herzlichster Dank gilt diesen Tauchern für ihren aussergewöhnlichen Einsatz", so Cartosio.
Die gesunkene Jacht, die nun 49 Meter unter der Oberfläche des Mittelmeers auf ihrer rechten Seite ruht, befindet sich seit 2014 im Besitz von Revtom. Die irische Firma wird von Mike Lynchs Frau Angela Bacares geleitet. Jetzt plant Bacares offenbar, das Wrack zu bergen, wie der stellvertretende Kommandant der Küstenwache Palermo, Raffaele Macauda, an der Pressekonferenz sagt.
