Österreich

Serienkiller-Buch soll verboten werden

Anwältin Astrid Wagner gibt das Prozesstagebuch von Jack Unterweger heraus. Die erste Auflage ist schon ausverkauft. Aber: Unterwegers Anwalt klagt.

Heute Redaktion
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Exakt 25 Jahre nach seinem Tod wird Österreichs berühmtester Serienkiller wieder ein Fall fürs Gericht: Sein früherer Anwalt Georg Zanger will das Prozesstagebuch von Jack Unterweger ("Ich habe wie eine Ratte gelebt") verbieten.

Wie von "Heute" berichtet, erschienen am Donnerstag die Memoiren des Verbrechers (Seifert-Verlag, 120 Seiten, € 14,90) – doch in einigen heimischen Buchhandlungen und in weiten Teilen Deutschlands landet es derzeit nicht in den Regalen. Auch auf Amazon ist das Werk aktuell nicht lieferbar. Dort aber, "weil die erste Auflage heillos vergriffen ist", so Verlegerin Maria Seifert.

"Heute" erfuhr nun, dass Jurist Zanger diversen Händlern (darunter Thalia am 2.5.) rechtliche Schritte angekündigt hat. Eine Klage (Streitwert rund 70.000 Euro) landete beim Handelsgericht. Zanger will zudem das Buch mittels einstweiliger Verfügung verbieten lassen. Verlagsanwalt Wolfgang Blaschitz kämpft dagegen.

Astrid Wagner, gleichfalls Anwältin und Herausgeberin des Werks, schäumt: "Diese Klagsdrohung ist für mich nicht nachvollziehbar. Ich habe trotz Aufforderung keinen Beweis für die Behauptungen erhalten, dass Dr. Zanger im Besitz von Werknutzungsrechten wäre. Ich werde Schadenersatz geltend machen sowie rechtliche Schritte wegen Kreditschädigung ergreifen. Jack hat mich um die Veröffentlichung seines Tagebuchs ersucht."

Zanger gab sich wortkarg: "Zu laufenden Verfahren gebe ich prinzipiell keine Auskünfte."

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