Österreich

Jäger knallten geschützte Vogel ab und froren sie ein

Heute Redaktion
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Bei einer Hausdurchsuchung im burgenländischen Deutschkreutz machten die Polizisten einen grausigen Fund in den Tiefkühltruhen. 24 gewilderte Greifvogel-Leichen waren auf Eis gelegt worden, elf weitere waren bereits präpariert. Die Opfer: Eulen, Bussarde, Falken, Habichte, Uhu und andere, wie die Sprecherin der Staatsanwaltschaft Eisenstadt, Magdalena Wehhofer, bestätigte.

Polizisten hatten am 22. Mai bei den Wilderern aus dem Bezirk Oberpullendorf nachgeschaut und waren auf die Greifvögel gestoßen. Dabei fanden sie auch zwei verbotene sowie fünf nicht registrierte Waffen - ein Gewehr und vier Faustfeuerwaffen. Auch ein Werkzeug, das zwar keine Waffe im engeren Sinn sei, jedoch dennoch unter das Waffengesetz falle, sei aufgetaucht.

Eingefrorene Vogel-Leichen werden untersucht

 "Bei den eingefrorenen Greifvögeln wird jetzt abgeklärt, was die Todesursache ist", sagte Wehofer. Was die Präparate betrifft, soll deren Alter festgestellt werden, "weil es nicht immer verboten war, Greifvögel zu schießen." Außerdem sollen noch weitere Zeugen befragt werden. Mit dem Vorliegen des nächsten Berichts sei nicht vor Herbst zu rechnen. "Ob das der Abschluss der Erhebungen ist, kann man derzeit noch nicht sagen", so die StA-Sprecherin.

Vier Pfoten fordert lebenslangen Jagdscheinentzug

Die Tierschutzorganisation"Vier Pfoten" hat am Dienstag gefordert, den betroffenen Jägern lebenslang den Jagdschein zu entziehen. "Es handelt sich hier um keinen Bagatelldelikt. Die Jäger haben nicht nur grob gegen das Jagdgesetz verstoßen, sondern geschützte Tiere getötet", so Kampagnenmitarbeiterin Irina Fronescu von Vier Pfoten einer Aussendung. "Eine Geldstrafe alleine würde diese Menschen sicher nicht abhalten, ein solches Verbrechen erneut zu verüben", erklärte Fronescu.

Verdacht: Illegale Geschäftemacherei

Vier Pfoten verdächtige die Jäger außerdem der illegalen Geschäftemacherei mit geschützten Tieren. Für den Leiter der Eulen-und Greifvogelstation in Haringsee in Niederösterreich sei "die Sache recht eindeutig: Die Tiere wurden eingefroren, um sie später präparieren zu lassen", meinte Fronescu. Vier Pfoten fordere die Staatsanwaltschaft auf, dies im Zuge der Ermittlungen zu berücksichtigen.

APA/red.