Österreich

Jahreskarten künftig nur noch 365 Euro

Heute Redaktion
Teilen

Die Jahreskarte für die Öffis kostet künftig 365 Euro. Damit fährt man künftig um nur 1 Euro am Tag mit den Öffis. Das Einzelticket wird teurer und kostet statt 1,80 Euro künftig 2 Euro.

Ein verkühlter Wiener Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) und Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou (Grüne) stellten in einer Pressekonferenz die lange erwartete Öffi-Tarifreform vor, die erst ab 1. Mai gilt. Vielfahrer werden belohnt, Einzeltickets werden teurer.



Die wichtigsten Neuerungen gleich vorweg: Die Jahreskarte für die Öffis kostet künftig 365 Euro. Damit fährt man künftig um nur 1 Euro am Tag mit den Öffis. Das Monatsticket wird um rund 10 Prozent billiger. Das Einzelticket wird teurer und kostet statt 1,80 Euro künftig 2 Euro.



Die Änderungen im Detail:

Jahreskarte. Die Jahreskarte wird ab 1. Mai 2012 billiger. Zahlt man derzeit 449 Euro für 365 Tage im Jahr, so wird der Preis für das Jahresticket auf 365 Euro hinuntergesetzt - das sind um 84 Euro weniger, als bisher. Künftig kann man also über die Jaherskarte um nur 1 Euro pro Tag mit den öffentlichen Verkehrsmitteln fahren. Noch teurer kam den Öffi-Nutzern bisher die monatliche Abbuchung der Jahreskarte: Eine Ratenzahlung kostet derzeit 458 Euro.
Monatskarte. Die Monatskarte wird ebenfalls billiger und kostet künftig nur mehr 45 Euro. Derzeit zahlt man 49,50 für das Monatsticket - ein Minus von rund 10 Prozent.
Wochenkarte. Die 8-Tage-Klimakarte wird teurer und kostet künftig 33,80 Euro. Die Wochenkarte 15 Euro.
Tageskarte. Das Einzelticket wird im Gegenzug teurer. Der Preis wird von 1,80 Euro auf 2 Euro erhöht. Wer also kein Vielfahrer ist, zahlt für ein Tagesticket um 20 Cent mehr.
Fahrrad. Wer mit dem Fahrrad in die Öffis steigt, muss nicht zusätzlich fürs Rad zahlen.
Senioren. Die Seniorenkarte bleibt gleich und kann für Frauen und Männer einheitlich ab 60 Jahren bezogen werden. Ab dann ist die Senioren-Jahreskarte um 224 Euro erhältlich. Bis 2022 wird dieses Anspruchsalter schrittweise auf 65 Jahre erhöht. Die neuen Regeln für Senioren sind ab 1. Jänner 2012 gültig.
Studenten. Das Semesterticket für Studierende gilt nun fünf Monate statt vier, es gibt nur noch zwei Tarife: 75 Euro für Wiener, 150 für nicht in Wien Gemeldete. Ob Familienbeihilfe bezogen wird, ist in Zukunft für das Semesterticket egal. Das neue Semesterticket können alle Studierenden unter 26 erwerben. Eine Neuregelung gibt es auch für Schüler ohne Anspruch auf die Schülerfreifahrt des Bundes: die Nachmittagsbildungskarte gilt in Zukunft unter der Woche ab 12.00 Uhr und am Samstag ganztägig. Auch Fahrten für Lehrausgänge und andere Schulveranstaltungen sind nun inkludiert.
Schwarzfahren. Wer auf Kosten der anderen fahren möchte, zahlt in Zukunft mehr: Die Gebühr für Schwarzfahren wird auf 100 Euro angehoben. Kostenlos wird dafür die Beförderung von Fahrrädern in der U-Bahn.

Die neue Lösung stellt einen Kompromiss dar, der nicht nur wirtschaftlich tragbar ist, sondern den Koalitionspartnern keinen Gesichtsverlust verursacht. Die Grünen hatten sich immer für eine "substanzielle" Vergünstigung für Vielfahrer eingesetzt. Häupl und Vassilakou gehen davon aus, dass sich künftig mehr Fahrgäste die Jahreskarte kaufen werden.



Ihr Kommentar zu den neuen Tarifen? Diskutieren Sie mit!