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Razzia im Saudi-Konsulat in Istanbul

Heute Redaktion
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Seit dem 2. Oktober wird der Journalist und saudi-arabische Regimekritiker Jamal Khashoggi vermisst. Ermittler gehen davon aus, dass er von Agenten ermordet wurde.

Knapp zwei Wochen nach dem Verschwinden des Journalisten Jamal Khashoggi haben türkische und saudische Ermittler mit der Durchsuchung des Istanbuler Konsulats begonnen. Das meldete der Sender "CNN Türk" am Montag.

Die Ermittler erhoffen sich dadurch Aufklärung um den Verbleib des saudischen Regimekritikers und Journalisten, der das Konsulat am 2. Oktober betreten hat und nicht mehr herausgekommen war. Zeitungsberichten zufolge soll es Ton- und Videoaufnahmen aus dem Konsulat geben, die beweisen, dass der 59-Jährige im Konsulat verhört, gefoltert und ermordet wurde. Anschließend sei seine Leiche zerteilt worden.

Residenz des Konsuls inspiziert

Der Sender berichtete unter Berufung auf das Außenministerium in Ankara, die Ermittler suchten vor allem nach DNA-Spuren des verschwundenen Journalisten. Es werde "alles durchsucht" – auch die nahe gelegene Residenz des Konsuls werde inspiziert.

Das Versprechen zur Durchsuchung des Konsulats hatte die saudi-arabische Regierung nach türkischen Angaben schon vergangene Woche gegeben, zunächst aber nicht erfüllt. Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan hatte am Sonntagabend erstmals mit dem saudischen König Salman über das Verschwinden Khashoggis gesprochen. US-Präsident Donald Trump telefonierte ebenfalls mit Salman und will seinen Außenminister Mike Pompeo nach Saudi-Arabien schicken, um über den Fall zu sprechen. (bee/20 Minuten)